Karaffe mit Olivenöl
Pflanzen, Praktische Tipps

Qualitätsstufen von Duftölen beachten

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Der Artikel „Pflanzliche Schlafhelfer“ gibt einen Überblick über die unterstützende Kraft von Pflanzen für den erholsamen Schlaf. Diese können ihre Wirkung unterschiedlich entfalten. Sie können entweder durch ihre Anwesenheit die Luft reinigen oder durch die Einnahme als Ganzes oder als Tee positive Reaktionen im Körper auslösen. Eine besondere Art der Einnahme geschieht über die Haut und die Nase als Duftöl.

Diesbezüglich ist es gerade bei Duft- als auch bei Speiseölen wichtig die unterschiedlichen Qualitätsstufen zu erkennen, da billige Öle Allergien und Hautreizungen auslösen können.

Woran erkennt man die Qualitätsstufen?

Es gibt zwei Wege die Qualitätsstufe eines Öls zu erkennen. Zum Einen über die angegebene Herstellungsart und zum Anderen über die Handelsbezeichnung.

Qualitätsbestimmung über die Herstellungsart

Die drei folgenden Herstellungsarten werden zur Gewinnung von größeren Mengen eines Öls eingesetzt.

  • Kaltpressung : Die Kaltpressung ist die schonendste Art Öl aus ölhaltigen Pflanzenbestandteilen, wie Samen, Körnern, Früchten oder Blättern, zu gewinnen. Wichtig ist hierbei, dass die hochwertigen Vitamine und Geschmacksstoffe bei diesem Verfahren erhalten bleiben, da diese bei einer Temperatur oberhalb von 40°C angegriffen werden.
    Kaltgepresste Öle müssen nur die Verfahrensschritte Pressen, Waschen, Zentrifugieren und Filtrieren über sich ergehen lassen. Der Nachteil der Kaltpressung ist die geringe Ölausbeute.
  • Warmpressung mit chem. Extraktion : Zur Erhöhung der Ölausbeute werden industriell hergestellte Öle auch unter Wärme- und Chemiezufuhr verarbeitet. Im ersten Schritt werden die ölhaltigen Pflanzenbestandteile mit Leichtbenzin oder Hexan versetzt. Beide Stoffe dienen als Lösungsmittel und sind giftig. In den folgenden Schritten muss der Hersteller diese Lösungsmittel und die entstandenen Begleitstoffe aus dem Öl über weitere chemische Mittel und Wärmezufuhr (>240°C) wieder entfernen. Hierbei wird aber nur das „technisch machbare“ entfernt. Geruchs- und Geschmacksstoffe werden bei diesen Schritten ebenfalls vernichtet und müssen logischerweise nachträglich wieder hinzugefügt werden.
  • Wasserdampfdestillation : Ohne chemischen Zusatz, aber über Wärmezufuhr, wird Öl mit Hilfe von Wasserdampf aus einem Kolben mit zerkleinerten ölhaltigen Pflanzenbestandteilen herausgelöst. Danach isoliert man es über das Zentrifugieren oder Abschöpfen. Dieses Verfahren funktioniert aber nicht bei allen Pflanzenarten.

Qualitätsbestimmung über die Handelsbezeichnung

Händler entwickeln untereinander eine eigene Sprache, die vom Marketing beeinflusst wird. Dadurch müssen sie nicht bei jedem Produkt alles selbst überprüfen, um dessen Qualitätsstufe zu erkennen. Ein bekanntes Beispiel ist „Erdbeerjoghurt mit Erdbeergeschmack“. Das Wortanhängsel „-geschmack“ sagt dem Händler deutlich, dass in diesem Joghurt extrem wenig bis gar keine Erdbeeren enthalten sind.

Auch bei Duftölen gibt es solche Bezeichnungen, die einem mehr über den Inhalt verraten.

  • Naturbelassene, Native Öle : Direkt aus der Pflanze gewonnen.
  • Natürliche Öle : Keine synthetischen Zusätze, können aber dafür Öle von anderen Pflanzen enthalten.
  • Naturidentische Öle : Synthetischer Nachbau eines natürlichen Öls.
  • Künstliche Öle : Es wird künstlich ein unnatürliches Geruchserlebnis erzielt. Über den Nachweis negativer gesundheitsschädlicher Auswirkungen wird aktuell noch gestritten.

Reine Duftgewinnung für den Hausgebrauch

Wer keine Zentrifuge, Destillationssets oder andere passende technische Großgeräte besitzt, kann trotzdem ein wenig Duft in sein Leben bringen. Es helfen Ihnen folgende drei einfache Verfahren dabei dem Geruchssinn eine kurze Freude zu bereiten.

  • Trägerstoff : Ein geruchsneutrales Öl in ein verschließbares Glas füllen und die gewünschte Duftpflanze dazu geben. Diese Mischung lagern Sie dann mehrere Wochen kühl im Dunkeln. Regelmäßiges Schütteln verteilt die Duftstoffe im Glas. Sobald Sie mit der Duftintensität zufrieden sind, können Sie das Duftgläschen nutzen.
  • Aufkochen : Nehmen Sie einen Kochtopf und kochen Sie die Duftpflanze auf. Der entstehende Wasserdampf verteilt den Geruch in der Wohnung. Hält nicht lange, ist aber sehr simpel in der Herstellung.
  • Mechanisch bearbeiten : Frisch gemähtes Gras duftet intensiv. Auch andere Pflanzen verteilen ihre Duftpracht durch Schneiden, Pressen oder Zerdrücken. Da man selten ähnliche Flächengrößen wie beim Rasenmähen erreicht, wirken alternative Düfte eher lokal im Wasserschälchen in der näheren Umgebung der Nase.

Ich möchte mich abschließend noch für die freundliche beratende Unterstützung bei der Aromatherapeutin Sonja Veronese-Engelmann bedanken.

Ich wünsche erholsamen störungsfreien Schlaf und bin gespannt auf Ihre Rückmeldung!

Thorsten von Bettdecke.de

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