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Melatonin Struktur Formel
Gastbeitrag, Hormone, Schlaf

Was ist Melatonin?

Geschätzte Lesedauer: 7 min

Hormon und Antioxidans, das den zirkadianen Rhythmus (Tag-Nacht-Rhythmus) steuert. Das Hormon wird bei Dunkelheit ausgeschüttet. Durch den steigenden Melatoninspiegel wird der Mensch langsam müde. Zwischen zwei und drei Uhr nachts wird der Höhepunkt erreicht. Durch Licht wird die Melatoninproduktion gehemmt und der Spiegel fällt wieder ab.

Nach seiner Ausschüttung bindet sich Melatonin an den Melatoninrezeptor und reguliert dadurch die Bildung von cAMP. cAMP ist ein wichtiges Molekül für die jeweilige Verstärkung oder Hemmung von verschiedenen Reaktionskaskaden, inbesondere des Stoffwechsels. Dies führt schließlich zu unserem Schlafrythmus.

Neben dem zikarden Rhythmus übernimmt Melatonin noch weitere biologische Funktionen für Niere und Blutdruck.

Wie entsteht Melatonin?

Wie bereits im Artikel „Was ist Serotonin?“ beschrieben entsteht Melatonin im Körper selbst. Es wird unter anderem in der Zirbeldrüse (im Gehirn) aus Serotonin synthetisiert. Die Ausschüttung wird über das Auge reguliert. Sobald Licht in das Auge fällt wird die Synthese gehemmt. Dies führt dazu, dass der Melatoninspiegel tagsüber 3-12 mal niedriger ist als Nachts. Auf Grund dessen, dass der Hormontransport über das Blut stattfindet, wird Melatonin nach einer bestimmten Zeit durch die Leber abgebaut. Wenn kein neues Melatonin synthetisiert wird sinkt der Spiegel.

Fällt Licht ins Auge, wird die Melatoninproduktion gehemmt.

Melatonin kann auch über Tryptophan gewonnen werden. Dafür benötigt der Körper neben Tryptophan noch Magnesium und Vitamin B3 und B6. Dauraus wird zunächst wieder Serotonin gebildet und dieses Melatonin bei Bedarf umgewandelt.

Zusätzlich kann es in Form von Hormontabletten zugeführt werden. Dies hat keinen Einfluss auf den natürlichen Melatoninspiegel. Sondern wird quasi einfach hinzuaddiert.

Kann man zu viel oder zu wenig Melatonin im Körper haben?

Ja, beides äußert sich darin, dass man unter Schlafproblemen und Müdigkeit leidet. Bei zu niedrigen Werten äußert sich dies durch Einschlafprobleme und vorzeitiges Erwachen. Bei zu hohen Werten durch erschwertes Wachwerden am Morgen.

Wie kann man den Melatoninspiegel selbst regulieren?

Die einfachste Methode ist es den Serotoninspiegel zu erhöhen. Da der Körper ein ziemlich geniales Wunderwerk der Evolution ist, reicht es aus an einer Stelle mehr von einem Stoff zuzuführen und der Körper wandelt diesen in den anderen Stoff um, den er benötigt. In diesem Fall gewinnt er Melatonin aus Serotonin.

Neben Serotonin muss auch Tryptophan zugeführt werden. Die Aminosäure wird vom Körper in Serotonin umgewandelt, welches dann auch wieder für die Melatoninproduktion genutzt werden kann.

Der Körper wandelt Stoffe nach seinem Bedarf ineinander um.

Auch einfach viel in der Sonne sein, spazieren gehen oder sonstige Aktivitäten bei denen man viel Sonnenlicht abbekommt helfen den Melatoninspiegel zu senken. Hierbei ist darauf zu achten, dass genug Sonnenlicht ins Auge gelangt, sprich nicht zu stark getönte Sonnenbrillen zu tragen. Hintergrund davon ist, dass der Körper mit Hilfe von Sonnenlicht Serotonin produziert und dieses Abends wieder in Melatonin umgewandelt wird. Zudem entsteht eine größere Differenz zwischen dem Melatoninspiegel tagsüber und nachts und somit steigt die Wirkung des Melatonins.

So bekommen Sie mehr Melatonin

  • Essen von tryptophanhaltigen Lebensmitteln (z.B. Eier, Haferflocken, Parmesan, Emmentaler, Cashewkerne, Walnüsse …)
  • Essen von serotoninerhöhenden Lebensmitteln (Schokolade, Ananas, Banane, …)
  • Meidung von hellen Lichtquellen am Abend (z.B. Computerbildschirme, Tablett, Smartphone)
  • Vitaminspiegel erhöhen, hierfür ist vor allem Vitamin D wichtig, da es für die Melatoninbildung wichtig ist. Dieses wird nur in der Sonne gebildet
  • Absolute Dunkelheit beim Schlafen (je weniger Licht vorhanden ist, desto besser).
  • Getränke wie Kaffee oder Tee nach 16 Uhr meiden, da Koffein und Teein sich an den Melatoninrezeptor binden und diesen inhabitieren (besetzen, Melatonin hat somit keine Wirkung)

So hemmen Sie die Melatoninproduktion

  • Morgendlicht aufnehmen (joggen, spazieren gehen, auf den Balkon setzen)
  • Durch Koffein und Teein
  • Medikamente, die den Melatoninrezeptor hemmen
  • Sport im Allgemeinen (regt die Serotoninbildung an)
  • Stress
  • Tabak
  • Alkohol

Die dritte und vermutlich einfachste, aber ohne ärztlichen Beistand nicht empfehlenswerteste, Methode ist die Einnahme von Hormonpräperaten. Man erhöht hierbei den Melatoninspiegel signifikant, da das Hormon direkt die Blut-Hirn-Schranke überwindet. Es sind dabei noch kaum Langzeitstudien entwickelt worden, weshalb über die Nebenwirkungen nichts bekannt ist. Derzeit sind solche Präperate in Deutschland nur auf Rezept erhältlich.

Nachweisbare Wirkungen

Melatonin wird angeblich gerade in den USA als Wundermittel schlechthin gefeiert. Neben Anti-Aging, schlaffördernd, Stoffwechselunterstützung, Antidepressivum, Förderung des Immunsystems, Reizdarm und Tinnitus soll es gegen Krebs helfen.

Dies ist alles sehr zweifelhaft, da es bisher keine Studien gibt, die das belegen, bzw die, die das belegen wurden widerlegt. Einzig und allein die schlaffördernde Wirkung wurde nachgewiesen. Melatonin hat eine förderliche Wirkung auf die REM-Schlafphase und unterstützt bei Jetlag-Problemen. Wobei bei zweiterem Fachärzte noch immer zu den Sonnenstunden raten.

Fazit

Das als Wunderdroge gehypte Melatonin wird am Besten doch körpereigen produziert. Lieber mal wieder entspannt eine Runde spazieren oder Joggen gehen, denn dies tut nicht nur dem Körper gut, sondern fördert auch nachweislich den Schlaf.

Ich wünsche erholsamen störungsfreien Schlaf und bin gespannt auf Ihre Rückmeldung!

Philipp Birkner,
Gastautor des Schlafblogs von Bettdecke.de

Autoreninformation

Philipp Birkner ist geboren und aufgewachsen in Heidelberg. Er machte sein Abitur am Englischen Institut Heidelberg und studierte zunächst Chemie mit dem Schwerpunkt Biochemie an der Ruprecht Karls Universität Heidelberg und der Johannes Guttenberg Universität Mainz, bevor er sich schließlich einem gymnasialen Lehramtsstudium für Chemie und NWT (Naturwissenschaft und Technik) am Karlsruher Institut für Technologie widmete.

blaue LED Shibuya
Aus der Forschung, Hormone, Schlaf, Schlafstörung

Ist LED-Licht wirklich gesund?

Geschätzte Lesedauer: 9 min

Die Allgemeine Zeitung berichtet am 14.8.2017 online im Artikel „LED-Technik: Nicht nur energiesparend, sondern auch gesund“ über einen angeblichen ungeahnten Vorteil von LEDs. Der Autor behauptet (leider ohne Quellenangaben), dass der hohe Blauanteil im Licht der LED den Melatoninanteil im Blut senke. Da das Hormon Melatonin mit dem Schlaf-Wach-Rhythmus zusammenhängt, ist diese These für uns spannend.

Was ist mit „der hohe Blauanteil im Licht“ gemeint?

Licht ist Energie, die auf das Auge trifft und im Auge eine chemische Reaktion auslöst, die einen elektrischen Impuls ans Gehirn sendet. Welche chemische Reaktion ausgelöst wird, hängt von der Wellenlänge des Lichts ab. Das sichtbare Licht ist jeweils mehrere hundert Nanometer lang und reicht grob von ca. 400nm (Violett) bis ca. 700nm (Rot).

Die Zusammensetzung der Wellenlängen aller Lichtwellen, die auf das Auge treffen, sorgt für eine bestimmte Signalzusammensetzung, die das Auge ans Gehirn sendet und das Gehirn als Farbe interpretiert. Sendet zum Beispiel eine LED-Lampe verstärkt Lichtwellen im blauen Bereich, dann wertet das Gehirn die Signalzusammensetzung als blau.

Neben dem optischen Eindruck soll „blaues Licht“ ebenfalls andere Auswirkungen auf den Körper haben. Was sagt die Wissenschaft dazu?

Aktuelle Wissenschaftliche Untersuchungen zu „blauem Licht“

Hemmung der Melatoninproduktion

2011 zeigt eine Wissenschaftlergruppe mehrerer Universitäten, der NASA und des US Militärs, dass blaues kurzwelliges Licht die Produktion von Melatonin im Körper stärker hemmt als weißes Licht. Das Ziel der Studie ist es die Sicherheit von Astronauten zu erhöhen. Bei erhöhtem Melatoninpegel werden Menschen müde, sind weniger aufmerksam und ihnen unterlaufen somit mehr Fehler. Bei einem Flug im All kann jeder Fehler tödlich sein, darum kann die absichtliche Absenkung des Melatoninpegels Leben retten.

Melatonin – das Anti-Krebs-Hormon?

Hilft Melatonin gegen Krebs?

2017 veröffentlicht eine Forschergruppe der American Association for Cancer Research eine Studie in der sie Melatonin als das „Anti-Krebs-Hormon“ bezeichnet!

Wie kommen sie zu diesem Schluss? Die Wissenschaftler setzen Ratten tagsüber blauem Licht („blue enriched“) aus und messen nachts eine siebenfach höhere Melatoninproduktion im Vergleich zu anderen Ratten, die weißem Licht ausgesetzt wurden. Parallel erhalten die Ratten ein Mittel, das Krebszellen bekämpft.

Bei einer erhöhten Melatoninkonzentration zeigt sich, dass die Behandlung von Tumorzellen erfolgreicher ist. Die Wissenschaftler vermuten deshalb, dass Melatonin dem Warburg-Effekt entgegenwirkt und somit die Energieversorgung der Krebszellen hemmt oder sogar teilweise unterbindet.

Wie wirken sich 8 Stunden blauen Dauerlichts aus?

Auch in dieser 2017 veröffentlichten Studie stehen Hemmung der Melatoninproduktion, Veränderung der Aufmerksamkeit und Schlafqualität im Fokus. Die Wissenschaftler S.A. Rahmana, M.A.St. Hilairea und S.W. Lockley vergleichen hierbei die Auswirkung von blauem und weißem Licht, mit dem sie Versuchspersonen acht Stunden lang vor einem festgesetzten Einschlafzeitpunkt bestrahlen.

8 Stunden blaues Licht in „Schlafzimmerhelligkeit“ vor dem Schlafengehen

Dreißig Minuten vor dem Schlafengehen werden die Versuchspersonen untersucht. Es zeigt sich, dass acht Stunden blaues Licht dazu führt, dass die entsprechenden Versuchspersonen deutlich schlechtere Reaktionszeiten auf gehörte Reize haben. Beide Gruppen fühlen sich gleich müde und schlafen auch gleich lang und erholt.

Es zeigt sich jedoch ein deutlicher Reihenfolgeneffekt, den man beim Wechsel von einem Tag unter blauem Licht zu einem Tag unter weißem Licht misst. Hierbei erhöhen sich Schlafdauer, Erholung und „slow-wave activity“ im EEG (mehr Tiefschlaf).

Der Wechsel fördert erholsamen Schlaf!

Demnach zeigt diese Untersuchung, dass durchgängiges blaues Licht die Aufmerksamkeit gegen Abend hin stärker senkt als weißes Licht und dass ein täglicher Wechsel von blauem zu weißem Licht erholsamen Schlaf fördert!

Auswirkung von LED-Licht auf die Gesundheit

Im International Journal of Sustainable Lighting schreiben Cosmin Ticleanu und Paul Littlefair eine Zusammenfassung über die Auswirkungen von LED-Licht auf die Gesundheit. Sie bestätigen die negative Kraft von UV-Strahlen und den Vorteil von LEDs auf diesem Gebiet. Aber sie erwähnen auch, dass blaues Licht auf lange Sicht hin negative Gesundheitsfolgen haben kann, da es die innere Uhr des Körpers tageszeitabhängig aus dem Takt bringt.

Das bedeutet, dass LEDs auch kritisch zu sehen sind, da sie offensichtlich nicht durchgängig einen positiven Effekt auf unseren Körper haben.

In ihrem Artikel erwähnen sie ebenfalls ausführlich die therapeutische Nutzung der Manipulation der inneren Uhr durch blaues Licht. Unter anderem wird eine Studie einer Forschergruppe um Robert Strong von der University of Utah aus dem Jahr 2009 erwähnt, die den positiven Effekt der Blaulichttherapie („Narrow bandwidth blue-light therapy“, BLT) bei der Behandlung von jahreszeitabhängigen psychischen Erkrankungen bestätigt.

Die (Blau-)lichttherapie (BLT)

Bei den bisher vorgestellten Studien wurde blaues Licht primär für die Veränderung des Melatoninpegels genutzt, wobei diese Anwendung unter dem Suchbegriff „Blaulichttherapie“ auf den ersten Suchergebnisseiten nicht genannt wird. Die Suchwortergänzung „Schlaf“ lässt erkennen, dass im Deutschen wohl der Begriff „Lichttherapie“ gängiger ist. Bis zur finalen Klärung gehen Sie bitte in diesem Artikel davon aus, dass mit „Blaulichttherapie“ die Übersetzung aus dem Amerikanischen gemeint ist.

Im Mai 2017 wird im Biological Psychiatry Journal eine Studie veröffentlicht (Blue Light Therapy following a Mild Traumatic Brain Injury Improves MPFC-Amygdala Functional Connectivity and Mood), die blaues Licht als Therapieform für psychische Erkrankungen ebenfalls bestätigt.

Während der Studie erhielten die Versuchspersonen morgens für 30 Minuten eine BLT. In der Folge senkt sich deren Angsterleben und die BLT stärkt die Verbindung zwischen dem MPFC (=Abk. für medialer präfrontaler Cortex), welcher für das Selbstbewusstsein zuständig ist, und der Amygdala, welche die „zentrale Verarbeitungsstation für externe Impulse und deren vegetative Auswirkungen“ ist. Die Amygdala setzt u.a. Stresshormone frei und bewertet externe Einflüsse emotional.

Die Wissenschaftler vertreten aufgrund dieser Ergebnisse die These, dass die Therapie mit blauem Licht (BLT) den Schlaf-Wach-Rhythmus positiv reguliert und als indirekte Folge dadurch kognitive und emotionale Erholungsprozesse des Gehirns unterstützt.

BLT als positive Regulation des Schlaf-Wach-Rhythmuses

Dies zeigt im Umkehrschluss, dass die Störung des Schlaf-Wach-Rhythmuses eine Ursache für kognitive und emotionale „Schäden“ sein müsste, wenn alleine das erneute Einpendeln durch die BLT eine Verbesserung herbeiführt. Erholsamer Schlaf ist somit gesund und wichtig!

Fazit

Auf die Frage, ob LED-Licht gesund sei, gibt es keine allgemein gültige Antwort! Die AZ bezieht sich in ihrem Artikel besonders auf das Fehlen des UV-Anteils als Gesundheitseffekt. Der oben beschriebene Zusammenfassungsartikel von Cosmin Ticleanu und Paul Littlefair bestätigt diese Aussage, weist aber spannenderweise auch darauf hin, dass der Blauanteil der LEDs den Schlaf-Wach-Rhythmus durcheinander bringen kann.

Diese Aussage bestätigen die anderen vorgestellten Untersuchungen. Sie zeigen nachweisbare Effekte blauen Lichtes auf die Gesundheit. Diese hängen von der Tageszeit ab, da blaues Licht die Melatoninproduktion hemmt und somit den Schlaf-Wach-Rhythmus beeinflusst. Nachts will man nicht wach sein, daher ist blaues Licht nachts schlecht für die Gesundheit, da es die innere Uhr des Menschen auf eine körperlich messbare Weise durcheinanderbringt!

Tagsüber sorgt die Senkung des Melatoninanteils im Blut für eine erhöhte Wachsamkeit und erhöht somit indirekt unter anderem die Arbeitssicherheit oder die Sicherheit im Straßenverkehr.

Somit scheint blaues Licht, bei richtiger Anwendung, über das Einpendeln des Schlaf-Wach-Rhythmuses den erholsamen Schlaf zu fördern und darüber indirekt gut für die körperliche und geistige Gesundheit zu sein – es wird also bestätigt, was bisher allgemein angenommen wird: erholsamer Schlaf ist wichtig!

Ich wünsche erholsamen störungsfreien Schlaf und bin gespannt auf Ihre Rückmeldung!

Thorsten von Bettdecke.de

Schlafblog Test - Produkttests
Schlaf, Test

Schlafblog Test: Meditations-CD „Endlich gut Schlafen“

Wenn man sich im Internet bewegt und aufmerksam liest, dann sind erstaunlicherweise Produkttests sehr beliebt. Keine Sorge, der Schlafblog von Bettdecke.de wird zu keiner Produkttestseite umgebaut und wir möchten auch nicht mit Produkttestanfragen überhäuft werden! Trotzdem testen wir an dieser Stelle wie unsere Leser das Thema aufnehmen.

Welche Produkte kommen in Frage?

Unser Schlafblog möchte Ihnen praktische, leicht umsetzbare und hilfreiche Tipps und möglichst aktuelle Informationen rund um das Thema des erholsamen Schlafes anbieten, daher stehen Produkte, die Ihren Schlaf verbessern, im Fokus. Medizinische Präparate fallen für uns weg, da diese in unseren Augen nur in Absprache mit Ihrem Arzt von Ihnen getestet werden sollten. Auch in meinem eigenen Interesse als Tester suche ich folglich nur Produkte aus, die einen positiven Nutzen erzielen, aber keinen Schaden anrichten können.

Das Testprodukt

Bei der Suche nach einem für erholsamen Schlaf passenden Produkt ist mir die Meditations-CD „Endlich gut Schlafen“ von Beatrice Anderegg aufgefallen, welche verspricht man könne damit „wieder besser einschlafen und durchschlafen“. Hört sich im doppelten Wortsinne vielversprechend an und im schlimmsten Fall stellt sich lediglich keine positive Veränderung ein. Folglich habe ich den Verlag angeschrieben und um ein Rezensionsexemplar gebeten und erhalten.

Der Testablauf

Um den Test möglichst objektiv zu gestalten benötigt man einen festen Testaufbau, vorher ausgewählte Testkriterien und eine Messmethode.

Der Testaufbau

Die Meditations-CD enthält zwei Tracks, daher wird 7 Tage lang Track 1 im normalen Einschlafzeitraum zwischen 21 und 23 Uhr und danach weitere 7 Tage lang Track 2 zur gleichen Uhrzeit angehört.

Vor dem Start der CD erfasst ein standardisierter Fragebogen den aktuellen Zustand. Sollte die CD nicht zum Einschlafen geführt haben, dann wird der Fragebogen ein zweites Mal ausgefüllt. Einschlafen wird dabei als 7 bei Entspanntheit und Müdigkeit gewertet.

Am nächsten Morgen wird die gefühlte Erholung durch den Schlaf abgefragt.

Die Testkriterien

Frau Anderegg verspricht eine Verbesserung beim Einschlafen und beim Durchschlafen, daher sind diesbezüglich die gefühlte Entspanntheit und Müdigkeit, sowie die Häufigkeit des Einschlafens während des Hörens und die gefühlte Erholung durch den Schlaf interessant. Zusätzlich wird noch abgefragt wie sehr man beim Hören vom Inhalt der CD abschweift, um die Qualität des Inhalts noch auf einer anderen Ebene zu bewerten.

Die Messmethode

Ein standardisierter Fragebogen soll für ein höheres Maß an Objektivität sorgen. Dieser enthält mehrere Teile, nämlich „Messung vor der CD“, „Messung nach der CD“ und „Messung am Morgen“.

Die jeweiligen Fragestellungen lauten: Aktuelle Abendmüdigkeit, Aktuelle Entspanntheit, Abschweiffaktor von CD und gefühlte Erholung durch den Schlaf. Abgefragt wird eine Bewertung von 1-7, wobei 7 bedeutet, dass man der Fragestellung absolut zustimmt und 1 bedeutet, dass man der Fragestellung vollkommen widerspricht. Folglich wäre eine 7 bei der aktuellen Abendmüdigkeit die Aussage, dass man die Augen kaum noch offen halten kann und in den nächsten Sekunden einschläft.

Zusätzlich wird noch erfasst wie häufig man während des Hörens eingeschlafen ist.

Fazit

Der Test ist vorbereitet und nun kann es in den nächsten 14 Tagen zu interessanten Veränderungen kommen. Die Ergebnisse erfahren Sie am Ende der Testphase.

Ich wünsche erholsamen störungsfreien Schlaf und bin gespannt auf Ihre Rückmeldung!

Thorsten von Bettdecke.de

Serotonin Banner
Hormone, Praktische Tipps, Schlaf

Was ist Serotonin?

Um Schlaf besser verstehen zu können ist es hilfreich sich mit Hormonen auseinanderzusetzen, da diese unser Handeln maßgeblich beeinflussen. Serotonin ist eines der im Körper produzierten Hormone, welches häufig als Glückshormon bezeichnet wird, da es sich auf das Wohlbefinden auswirkt. Im Folgenden geht es darum zu erfahren was Hormone sind, wie sie wirken, welche Relevanz Serotonin für Ihren erholsamen Schlaf hat und wie Sie Ihren Schlaf selbst positiv beeinflussen können.

Was sind und was machen Hormone?

Hormone sind chemische Botenstoffe, die von den Hormondrüsen des Körpers produziert und an die Blutbahn oder direkt ins Gehirn abgegeben werden. Über das Blut bzw. den Liquor (die Hirnflüssigkeit) verteilen sie sich im Körper.

Wie findet ein Hormon seinen Bestimmungsort?

Hierbei ist der Begriff „Schlüssel-Schloss-Prinzip“ wichtig. An den Enden der Nervenzellen befinden sich sogenannte Rezeptoren, welche Hormone aufnehmen können und somit das „Schloss“ darstellen. Dockt sich das passende Hormon an einen Rezeptor an, öffnet sich das Schloss und die Nervenzelle erhält somit die „Botschaft“ etwas zu machen. Bei den Botschaften kann es sich um „Wachstum“ oder „Leitfähigkeit für elektrische Reize verändern“ handeln.

Welchen Effekt haben diese Botschaften?

Das Gehirn spricht mit dem Körper über elektrische Signale, welche von den Nervenzellen übermittelt werden. Hormone sind das chemische Botensystem das manchen Nervenzellen sagt, wie häufig diese auf die elektrischen Impulse reagieren sollen. Das ist wichtig, weil es nicht gut wäre, wenn Nervenzellen immer reagieren oder zu selten reagieren. Um ein einleuchtendes Bild dafür zu finden: Strom soll nur durch die Lampe fließen, wenn man Licht benötigt, denn Dauerstrom verschleißt das System und verhindert Flexibilität.

Ein Beispiel für Dauerstrom wäre der epileptische Anfall bei dem die Muskeln durchgängig auf vermeintlich gewollte Impulse reagieren. Das Gegenteil ist die Lähmung, wenn beispielsweise sich Gifte in den Rezeptoren verankern und keine Hormone mehr Platz finden.

Was haben Hormone mit Gefühlen zu tun?

Lähmung, epileptische Anfälle und elektrische Impulse sind einfach zu verstehen, da der Vorgang technischen Geräten ähnelt, doch was haben Hormone mit Gefühlen zu tun?

Im Gehirn werden unsere Umwelteindrücke durch Milliarden Nervenzellen zusammengesetzt. Das Auge sendet beispielsweise die Information, dass gerade etwas angesehen wird bei dem viel roter Farbstoff durch die einfallenden Lichtstrahlen „angeregt“ wird. Zusätzlich melden die Wahrnehmungszentren für Formen, dass zwei schräge Striche an den unteren beiden Rändern der roten Form und zwei Halbkreise am oberen Rand sind. Gleichzeitig meldet das Langzeitgedächtnis, dass mit der Form keine negativen Erfahrungen gemacht wurden.

Sie sind jetzt das Gehirn. Welches Objekt befindet sich vor Ihnen?

Gefühle sind biochemisch gesehen auch nur die Summe aus Sinneseindrücken. Wenn Sie wütend sind, dann pumpt Ihr Herz, alle Muskeln sind aktionsbereit, Wahrnehmungen für Hunger, Durst, Erschöpfung werden weniger häufig weitergeleitet, damit flucht- oder kampfrelevante Impulse schneller ans Ziel kommen, usw. Das sind die Informationen, die das Hirn „sieht“, somit verbindet es die Gesamtheit aller elektrischen Signale zu einem bestimmten Zeitpunkt zu einem sinnhaften Gebilde, das wir in der Sprache „Wut“ genannt haben.

Nun sollte der Zusammenhang von Hormonen und Gefühlen ein wenig klarer sein. Verändert ein Hormon beispielsweise Herzschlag, Oberflächenspannung der Haut oder die Reaktionshäufigkeit bestimmter Wahrnehmungen, dann verändert es die Signalzusammensetzung im Gehirn und damit auch die Interpretation des Gehirns bezüglich der aktuellen Gefühlslage.

Darüber wäre bewiesen, dass es den Liebestrank der Hexe wirklich geben muss!

Welchen Einfluss nimmt Serotonin auf erholsamen Schlaf?

Serotonin beeinflusst den Schlaf indirekt, da es dem Körper als Baustoff für Melatonin dient, welches den Schlaf-Wach-Rhythmus maßgeblich beeinflusst. Zusätzlich wirkt es negativen Gefühlen entgegen und unterstützt den Schlaf auf mentaler Ebene.

Wie entsteht Serotonin im Körper?

Serotonin wird aus der essentiellen Aminosäure Tryptophan im Körper über ein Zwischenprodukt, nämlich der Aminosäure 5-Hydroxytryptophan (5-HTP), hergestellt. Die produzierte Menge an Serotonin hängt zum Einen von der vorhandenen Menge Ausgangsmaterial ab und zum Anderen auch von der Lichtmenge, die man über den Tag erhält.

Es gilt demnach die Abfolge:

  1. Tryptophan
  2. Aminosäure 5-Hydroxytryptophan (5-HTP)
  3. Serotonin
  4. Melatonin
  5. Schlaf-Wach-Rhythmus

Was passiert bei Serotoninmangel?

Ein Serotoninmangel bedeutet gleichzeitig ein Mangel am Melatoninbaustoff. Es wird folglich die Regulation des Schlaf-Wach-Rhythmus indirekt über die Melatoninproduktion beeinflusst und gleichzeitig mental über die Auswirkungen des Serotoninmangels, wie beispielsweise Angst, Migräneneigung, Gedächtnisfehlleistung und depressive Grundstimmung.

Kann man zuviel Serotonin im Körper haben?

Ja, bei einem Serotoninüberschuss kann man eine innere Unruhe oder Angstzustände erleben. Zusätzlich kann sich eine Übererregung der Muskeln unter anderem in Zittern äußern.

Wie kann man sein Serotonin-Level selbst verändern?

Im Blut befinden sich viele Aminosäuren und andere Stoffe, die zu den Muskeln oder ins Gehirn gelangen wollen. Die richtige Mischung sorgt dafür dass eine ausreichende Menge an jeden Zielort gelangt. Dabei ist der Übergang von Blutbahn hin zum Gehirn ein Engpass, welcher „Blut-Hirn-Schranke“ genannt wird. Sie können das Verhältnis der „Baustoffe“ im Blut verändern, indem Sie weniger von der einen Sorte aufnehmen, diese Sorte im Blutkreislauf reduzieren oder mehr von der gewünschten Sorte zuführen. Die folgenden Punkte beziehen sich auf die gezielte Zufuhr von Serotonin oder Tryptophan.

Direkt über serotoninhaltige Lebensmittel

Eine Legende sollte zu Beginn aufgelöst werden, nämlich dass Schokolade ein Serotoninlieferant sei. Wenn man es genau nimmt, dann ist der Lieferant der Kakao in der Schokolade. Der Vorteil an Schokolade ist der hohe Kohlehydratanteil, welcher die Serotoninbildung unterstützen soll. Demnach ist die Kombination Kakao plus ein Kohlehydratlieferant eine gute Wahl, aber es muss nicht zwingend Schokolade sein.

Weitere serotoninhaltige Lebensmittel sind: Ananas, Bananen, Kiwis und Tomaten.

Indirekt über Tryptophanerhöhung

Bewegung(Ausdauertraining) erhöht die Freisetzung von Tryptophan im Blut und dessen vermehrten Übergang ins Gehirn. Eine zusätzliche Zufuhr über Amaranth, Bohnen, Cashewkerne, Dinkel, Fisch, Fleisch, Hafer, Hirse, Hülsenfrüchte, Käse, Eier, Naturreis, Nüsse, Paranüsse, Pilze, Quark, Quinoa, Sesam, Sonnenblumenkerne, Sojabohnen, Vollkornbrot, Vollkornnudeln und Weizenkeime ist möglich.

Indirekt über Psyche

Mehr Lachen, gezielt entspannen und das Selbstwertgefühl erhöhen.

Fazit

Jetzt wissen wir warum LowCarb-Diäten unglücklich machen. Scherz beiseite. Abgesehen davon sollte man nun etwas sensibler auf die Einnahme von Hormonen und Hormonbausteinen achten können, da (hoffentlich) der Zusammenhang zwischen Hormonen und dem eigenen Verhalten und Fühlen klarer ist. Die Aufnahme von bestimmten Hormonen kann dem Gehirn bestimmte Gefühle oder andere Assoziationen vorgaukeln, aber dazu müssen mehrere Bedingungen gleichzeitig eintreten, damit das gewünschte Reizmuster beim Gehirn gleichzeitig ankommt. Zusätzlich ist eine Veränderung der Hormonzusammensetzung auch immer eine gefährliche Sache, da es sich um das Nachrichtensystem des Körpers handelt, d.h. man sendet Botschaften, die der Körper ursprünglich nicht senden wollte und man überdeckt gewollte Nachrichten.

Solange man nicht täglich komplett nur auf Bananen, Kiwis und Käse umsteigt, um gezielt nur darüber Serotonin anzusammeln, sollte jedem klar sein, dass man zwar auf die vermehrte Einnahme von bestimmten Nahrungsmitteln achten kann, aber darüber nicht die ausgewogene Vielfalt vergessen darf, die der Körper benötigt um beispielsweise auch seine anderen Botenstoffe herstellen zu können.

Ich wünsche erholsamen störungsfreien Schlaf und bin gespannt auf Ihre Rückmeldung!

Thorsten von Bettdecke.de

Ein aufgeräumtes Schlafzimmer
Praktische Tipps, Schlaf, Schlafzimmer

Wie richte ich mein Schlafzimmer schlaffördernd ein?

„Besser und erholsamer schlafen im Schlafzimmer“ ist ein gutes Ziel. Zu diesem Ziel führen mehrere Wege, die für jeden anders aussehen können, aber auch gesundheitliche Gemeinsamkeiten haben. Darum ergibt die Trennung zwischen Gesundheit und Gefühl Sinn.

Gesundheit

Hierbei geht es um direkte Auswirkungen auf die Gesundheit, welche das Schlafwohlbefinden deutlich verbessern können.

Das Bettgestell

Der Rand des Bettes ist im Normalfall hart und widersetzt sich den eigenen Zehen sehr schmerzhaft. Aus diesem Grund und auch um das Eindringen von Kälte am Fußbereich zu verhindern ist ein ausreichend großes Bettgestell ratsam. Eine Bettenlänge von 220 cm ist ab einer Körperhöhe von 180 cm empfehlenswert. Bei der Unterfederung sollte man darauf achten, dass der Lattenrost sich dem Rücken leicht anpasst und somit die Matratze bei dieser Arbeit unterstützt. Niemand liegt gerne „auf einem Brett“, da nur eine entspannte Wirbelsäulenhaltung den Rückfluss von Flüssigkeit in die Bandscheiben ermöglicht.

Zusätzlich sollte das Bettgestell nicht bei jeder Bewegung Knarzen, Quietschen oder die Angst des Zusammenbrechens verbreiten.

Die Matratze

Wie bereits beim Bettgestell erklärt, ist die Hauptaufgabe der Matratze Ihrem Rücken eine entspannte Position zu ermöglichen. Liegt man auf der Seite, so sollen Hüfte und Schulter genügend einsinken, damit die Wirbelsäule in gerade Linie liegen kann. Bei Rücken- oder Bauchlage erhält eine gute Matratze die natürliche Doppel-S-Krümmung Ihrer Wirbelsäule.

Desweiteren muss sie mithelfen Feuchtigkeit aufzusaugen, um diese später wieder an die Luft abzugeben. Gerade beim Thema Feuchtigkeit sei darauf hingewiesen, dass eine ausreichende Unterlüftung der Matratze gewährleistet werden muss, da ein feucht warmes Bettklima an der Unterseite Hausstaubmilben und Schimmel eine angenehme Heimat bietet.

Die Bettdecke

Einer der wichtigsten Faktoren für einen erholsamen Schlaf ist eine hochwertige Bettdecke, da diese Feuchtigkeit und Temperatur am Körper primär beeinflusst. Das Ziel ist ein trockenes und angenehm temperiertes Schlafklima im Bett. Dabei helfen die Wahl der richtigen Größe, des passenden Füllmaterials und einer saugkräftigen Hülle der Bettdecke.

Bei der Matratze und der Bettdecke lohnt es sich Zeit in die Auswahl zu investieren, da Sie beides über viele Jahre nutzen und die Qualitätsunterschiede sich deutlich im Schlafempfinden auswirken.

Die Umgebung

Es ist bei der Gestaltung der Bettumgebung häufig möglich äußere Störungen des Schlafes zu vermeiden. Dazu zählen unter anderem:

  • Externe Geräuschkulisse dämpfen:
    Besonders Menschen mit einem leichten Schlaf profitieren davon kein Brummen, Summen oder Tropfen aktiv ausblenden zu müssen.
  • Nächtliche Lichtquellen aus dem Schlafzimmer fernhalten:
    Keine Standby-Lichter, keine Straßenbeleuchtung und auch kein Sternenlicht. Jegliche Beleuchtung flacht den Schlaf etwas ab.
  • Konstante angenehme Temperatur:
    14-18°C entspricht der allgemeinen Empfehlung. Wichtig ist vor allem, dass man nicht schwitzt und nicht friert.
  • Ausreichender Sauerstoffgehalt:
    Der Körper fühlt sich in einer sauerstoffreichen Umgebung wohler, daher sollte das Schlafzimmer zu keinem Fuchsbau mutieren. Regelmäßiges Lüften oder pflanzliche Schlafhelfer helfen beim Erreichen dieses Ziels. Manche Menschen schwören auf ein offenes Schlafzimmerfenster beim Schlafen, wobei dieses potentiell störendes Licht, Geräusche, Temperaturschwankungen und Gerüche einlässt.
  • Angenehme Luftfeuchtigkeit:
    Ist es zu trocken, dann neigt man zu einem rauen Hals und ist es zu feucht, dann können sich Schimmel und atembeschwerden bilden. Eine mittlere Luftfeuchtigkeit liegt bei 40-50% und ein Hygrometer aus dem Baumarkt hilft bei der Einschätzung dieses Wertes.
  • Grundordnung und -sauberkeit:
    Die Definition von guter Ordnung oder ausreichender Sauberkeit ist grundsätzlich subjektiv, aber es dürfte allgemein gültig sein, dass man sich in einer aufgeräumten Umgebung wohler fühlt als in einer chaotischen. Gegenstände lange suchen zu müssen, Wäscheberge umzuräumen bevor man die Schranktür öffnen kann oder auf Yoghurtresten auszurutschen sorgt für unnötigen Frust. Einfach ausprobieren, ob sich etwas an Ihrer allgemeinen Zufriedenheit ändert, wenn Sie diesen Punkt verändern.

Die Position des Bettes

Archaische Thesen legen dem Schlafsuchenden nahe sein Bett nicht zwischen Tür und Fenster zu stellen und darauf zu achten, dass im „Rücken“ des Bettes eine solide Wand steht. Dies soll tief verwurzelte Urängste beruhigen, da dadurch keine Feinde überraschend die Schlafstätte angreifen können. Auch wenn man diese These nicht unterstützt ist es auch aus gesundheitlicher Sicht empfehlenswert sich keinem permanentem Durchzug im Schlaf auszusetzen, der zwischen Türen und Fenstern entsteht.

Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Auswahl des optimalen Standortes ist die Vermeidung von Schimmel, indem man einen trockenen Ort wählt, der hinter dem Bett Luftzirkulation zulässt. Das bedeutet unter anderem, dass man das Bett nicht direkt an die solide Wand stellen sollte, damit die Luft über einen kleinen Spalt zwischen Wand und Bett gelangen kann.

Bei der Ausrichtung des Bettes wäre es gut, ebenfalls darauf zu achten jeden morgen beim Aufwachen etwas Positives zu sehen. Wenn Sie das Kopfende Ihres Bettes in einer Nische verstecken müssen, dann kann beispielsweise eine schöne Bordüre Ihre morgendliche Stimmung erhellen.

Eine Idee aus Japan wäre das Bett mobil zu machen, damit man es nach dem Aufstehen „verstecken“ und somit den Raum zusätzlich anderweitig nutzen kann. Es gibt Klappbetten mit schaufelähnlichen Beinen, welche beim Hochklappen des Bettes automatisch zur Arbeitsplatte und Regal mutieren. Japaner sind Weltmeister im Platz optimiert nutzen, daher lohnt sich hierbei eine Bildersuche, welche erstaunlich clevere Lösungen zu Tage führt.

Für Allergiker

Hausstauballergiker müssen neben den optischen, physikalischen und psychologischen Sichtweisen auch noch auf reinigungsbezogene Aspekte Acht geben. Wir haben für Sie auf Bettdecke.de einige Anregungen zum Thema Hausstauballergie zusammengefasst. Hier die Kurzversion:

  • Vermeiden Sie schwer zu reinigende Staubfänger, wie Stofftiere und komplex geformte Gegenstände
  • Testen Sie staubabweisende Allergikertapete
  • Überprüfen Sie Ihren Staubsauger. Wie viel Staub pustet er mit der Abluft wieder raus?
  • Teppich versus glatter Boden. Teppich bindet Staub und auf glattem Boden wird er bei jedem Schritt aufgewirbelt.
  • Pflanzen können die Luft reinigen, binden aber ebenfalls Staub auf den Blättern.

Für Sie ist wichtig, dass Sie besser schlafen.

Gefühl

Hierbei geht es um Möglichkeiten das Schlafwohlbefinden zu verbessern. Diese Verbesserungen erhellen die allgemeine Gefühlslage und somit indirekt auch die Gesundheit.

Einrahmendes Oberthema

Oberstes Ziel ist für die gesamte Wohnung, dass Sie sich wohl darin fühlen. Ein Oberthema ist eine Möglichkeit seinen Status oder sein Fantum zu präsentieren. Im Internet kursieren Bilder von Wohnungen, die von einer gewissen Nerdigkeit künden, aber es gibt ebenfalls Anregungen für klassische Themen wie beispielsweise Landhausstil, Asiatisch oder Mediterran. Wenn Sie sich sagen können: „So wollte ich schon immer leben“, dann setzen Sie diesen Wunsch einfach um.

Umstrittene Gegenstände

Fernseher, beziehungsweise elektrische Geräte im Allgemeinen, sind bei Vielen im Schlafzimmer verpönt, da mögliche Belastungen durch Elektrosmog moniert werden. Nehmen Sie diese Geräte nachts vom Strom und dieses Thema ist gegessen. Viel wichtiger sind Lösungen für das Staubfangen dieser Geräte und den (gefühlten) Verlust von Platz im Raum.

Aufatmender Platz

Räumliche Freiheit wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden aus, daher sollte man technische Geräte hinter einer Verblendung oder in einem Schrank „verstecken“. Überladen Sie das Schlafzimmer nicht und denken Sie über einen begehbaren Schrank oder eine Führungsschiene für einen Trennvorhang im Raum nach. Ein edler Vorhang wirkt harmonischer als das Farbenspektrum vieler Aktenordner in einem offenen Regal. Der Grundgedanke ist das Kaschieren von Stauraum.

Nicht nur Zauberer nutzen Spiegeltricks, sondern auch Besitzer von kleinen Geschäften. Achten Sie darauf wie häufig Sie von nun an sehr große Spiegel an solchen Orten wahrnehmen. Verdecken Sie dezent einen dieser Spiegel und beobachten Sie die Veränderung Ihres Empfindens für diesen Ort. Im Normalfall fühlen sich Räume mit großen Spiegeln deutlich größer an, als sie in Wirklichkeit sind.

Bevor Sie sich einen Schrank mit großen Spiegeln an den Türen besorgen, sollten Sie Ihr Selbstwertgefühl kritisch prüfen und sich die Frage stellen, ob Sie sich selbst nackt sehen möchten. Es wäre nichts ärgerlicher, wenn Sie sich eine teure Spiegelwand zulegen und bemerken, dass Sie sich beobachtet anstatt frei fühlen.

Rituelle Gegenstände

Ältere Rituale sind beispielsweise das Nachtgebet oder die Gute-Nacht-Geschichte. Traumfänger oder pfotenwippende Glückskatzen sind die moderneren Varianten. Allen Ritualgegenständen ist gemein, dass sie dem eigenen Unterbewusstsein die Botschaft senden, dass man diese Nacht beschützt wird, sich keine Sorgen machen muss oder welche Einstellungen oder Gruppen einen einbinden und somit Halt geben. So könnte eine dreiköpfige Familie immer alle Gegenstände 2 Mal in groß und 1 Mal in klein im Schlafzimmer positionieren, damit der Halt der Familie unterstrichen wird.

Beeinflussende Bilder

Diesen Halt geben ebenfalls Bilder mit positiven Assoziationen. Filmplakate, Familienbilder oder Kunstwerke, die allesamt keine stressenden Inhalte zeigen, welche an Arbeit oder Schlimmes erinnern. Entspannende und freudige Motive sollten im Vordergrund stehen.

Beeinflussende Farben

Leider entsteht beim Thema Farbpsychologie im Netz das Gefühl, dass sehr viele „Es war einmal…“-Weisheiten. Es wird von Farbzuordnungen zu emotionalen Zuständen geschrieben, aber der wissenschaftliche Beweis in Form von verlinkten Studien bleibt leider in der Regel schuldig.

Es wird transportiert, dass Grün, Blau und dezente Farben beruhigend wirken würden und im Gegensatz dazu erregen angeblich Rot und andere kräftige Farben. So soll die Farbe Rot unter anderem Adrenalin im Körper freisetzen und so Bewegungsdrang, Durchsetzungsvermögen und Leidenschaft deutlich verstärken. Bisher ist mir keine diesbezügliche nachlesbare Studie bekannt, daher rate ich dazu Farben zu testen, um in sich zu hören, wie man tatsächlich auf die Wandfarbe reagiert.

Wer sich selbst keinen sicheren Farbsinn anerkennt, der kann sich mit Farbfamilienmuster vom Baumarkt oder mit kostenlosen Onlinetools wie dem Color Scheme Designer behelfen. Einfach ansehen und dann die Fragen beantworten: „Finde ich das schön? Die nächsten 10 Jahre?“

Lichtgestaltung

Grundsätzlich benötigt man zwei Lichtstimmungen im Schlafzimmer, nämlich das gedämpfte (indirekte) Entspannungslicht und die helle „Verletzungsbeleuchtung“. Wenn man zu zweit im Schlafzimmer schläft, sollte noch ein Leselicht überlegt werden, damit schlaflose Stunden individuell überbrückt werden können.

Da Lichtgestaltung ein weites Feld und sehr geschmacksabhängig ist, seien hier nur ein paar Anregungen gegeben. Möchten Sie eine einheitliche Decke haben, dann wäre zu überlegen, ob man auf eine klassische Deckenlampen verzichtet und statt dessen von den Wänden her indirekt beleuchtet. Experimentieren Sie mit farblichen Akzenten. Dank moderner LED-Technik sind Ihnen hierbei inzwischen viele kostengünstige Möglichkeiten gegeben. Bei der Form der Lampen sollten Allergiker auf Staubfänger verzichten. Vergessen Sie bei allen Experimenten den Brandschutz nicht. Danke.

Fazit

Da es keine Forschungsrichtung „Schlafzimmer einrichten“ gibt, stehen sich viele unterschiedliche Ansatzpunkte gleichberechtigt gegenüber. Feng Shui hat die gleiche Berechtigung wie Designeransätze aus der Innenarchitektur und psychologische Erkenntnisse. Für Sie ist wichtig, dass Sie besser schlafen und darum sind alle genannten Punkte Möglichkeiten Ihre aktuelle Situation positiv zu verändern. Und sollte einer der Tipps nicht helfen, dann einfach den nächsten austesten, denn nichts wäre schlimmer als an einem Problem festzuhalten, weil man sich nicht traut Lösungen auszuprobieren. Besonders bei den Unterpunkten von „Gesundheit“lohnt sich der Mut, da Rückenleiden oder nächtliches frieren sich definitiv über Schlafmangel auf die Gesundheit auswirken.

Ich wünsche erholsamen störungsfreien Schlaf und bin gespannt auf Ihre Rückmeldung!

Thorsten von Bettdecke.de

Füße im Bett
RLS, Schlaf, Schlafstörung

Störung im Schlaf – Restless Legs Syndrom

Die Störung des Schlafes kann gravierende Folgeerkrankungen verursachen – beispielsweise Diabetes. Daher ist ein erholsamer Schlaf ein wichtiger Gesundheitsfaktor. Eine Erkrankung, die den Schlaf stört ist das Restless Legs Syndrom, kurz RLS genannt.

Was ist das Restless Legs Syndrom?

Nach aktuell gängiger Forschungsmeinung ist das RLS eine Erkrankung des Nervensystems. Betroffene spüren einen starken zwanghaften Bewegungsdrang in den Beinen und teilweise den Armen. Dieser Drang wird von Schmerzen, Kribbeln oder Stechen in den Beinen begleitet und unterstützt.

Besonders auffällig ist, dass die unangenehmen Begleiterscheinungen durch Bewegung gelindert werden und vermehrt auftreten sobald der Körper zur Ruhe kommen möchte, d.h. im Schlaf, im Sitzen oder im Liegen. Teilweise treten auch regelmäßige Zuckungen auf, die sogenannten Periodic Limb Movements (PLM).

Als Folge dieser Symptome treten zum Einen eine Störung des Schlafes auf, welche die üblichen Auswirkungen des Schlafentzugs nach sich zieht und zum Anderen soziale und psychische Beeinträchtigungen, weil eigentlich schöne entspannende Tätigkeiten, wie beispielsweise Filme schauen, nicht mehr in der Gruppe oder alleine ungezwungen ablaufen können. Ein Besuch beim Arzt sollte frühzeitig erfolgen.

Welche Ursachen hat das RLS?

Bis heute ist die Ursache des RLS nicht abschließend geklärt. Die meisten Forscher unterstützen die These, dass Störungen des Gehirnstoffwechsels die wahrscheinlichste Ursache sind. Dies gilt insbesondere für den Neurotransmitter Dopamin, da die Verabreichung von Substanzen, welche die Wirkung von Dopamin an den Nervenzellen nachahmen, zu einer Linderung der Symptome des RLS beiträgt.

Im Gegensatz dazu vertritt Dr. Aaro Salminen in seiner 2015 veröffentlichten Doktorarbeit eine andere These. Er untersuchte die Sauerstoffkonzentration von RLS-Patienten in den Armen und Beinen. Dabei fand er heraus, dass diese bei RLS-Patienten geringer ist. Folglich könnte die Ursache in den Gliedmaßen und nicht im Gehirn zu finden sein.

Dr. Aaro Salminen arbeitet für das Institut für Neurogenomik am Helmholz-Zentrum München, welches sich zum Ziel setzt die genetische Grundlage von neurologischen Erkrankungen zu erforschen. Er bestätigt, dass die Forschung sich zum aktuellen Zeitpunkt noch über die genaue Ursache von RLS uneinig ist, fügt aber hinzu „We know that RLS is partly hereditary and that a few genes have been identified to contribute to the risk of RLS.“ Es gilt also als gesichert, dass RLS teilweise vererbt wird und einige der auslösenden Gene konnten bereits identifiziert werden.

Unter der Annahme des Hormonhaushaltes als Verursacher können Medikamente (u.a. einige Antidepressiva, Antiepileptika und Hormonpräparate), Schwangerschaft, Schilddrüsenfunktionsstörungen oder Zusatzstoffe in Lebensmitteln, wie Koffein oder Süßstoff, einen negativen auslösenden oder verstärkenden Einfluss nehmen.

RLS kann als Symptom von Eisenmangel oder Nierenerkrankungen auftreten oder ebenfalls vererbt werden.

Neben hormonellen Auslösern können auch die Nerven selbst angegriffen oder geschädigt werden, beispielsweise durch einen Bandscheibenvorfall, rheumatische oder neurologische Erkrankungen.

Welche Therapieansätze gibt es?

RLS wird als chronische nicht heilbare Krankheit eingestuft, deren Symptome man aber „in den Griff bekommen“ könne.
Jeder Therapieansatz hängt von der Ursachenthese des behandelnden Arztes ab. Mit diesem sollten Sie sich in Ihrem individuellen Fall abstimmen und ihn Fragen was er von den aufgelisteten Alternativen hält und warum(!).

Hormonelle oder nervliche Auslöser werden in der westlichen Medizin über Medikamente angegangen. Alternativ wird die Implantat-Akupunktur beworben, welche über eine Nadel im Ohrläppchen Dopamin angeblich freisetzen soll. Aktuell konnte dazu keine unabhängige Quelle bzgl. der Wirksamkeit gefunden werden, aber für Betroffene ist dies ein wertungsfreier Hinweis auf eine mögliche alternative Behandlungsmethode.

Bei den Ansätzen zur Selbsthilfe sei der Hinweis gestattet, dass es je nach Ursachenthese des Arztes auch negativ sein könnte eine der folgenden Anregungen zu testen. Besprechen Sie dies im Einzelfall mit Ihrem Arzt.

Angeblich hilfreich könnten folgende Maßnahmen sein: Stressvermeidung, ausreichende Bewegung der Beine (Gymnastik, Laufen, Rad fahren), Yoga, Tai-Chi, Qigong, Massagen, kalte Fußbäder oder anspruchsvolle geistige Tätigkeiten (Computerarbeit, ein spannender Film).

Ein wichtiger Heilungsbaustein ist die eigene Psyche. Mindern Sie daher sozialen Druck, indem Sie beispielsweise Ihr Umfeld darüber informieren, dass Ihr Handeln kein Spleen ist, keine Aussage über Langeweile oder Desinteresse trifft und auch keine anderen negativen Interpretationsmöglichkeiten auslösen möchte. Werben Sie für Verständnis im doppelten Sinne, nämlich für Toleranz und für Verstehen im Sinne von Wissen über die Krankheit.

Und lassen Sie sich von guten Freunden auch mal bobbeln und reden Sie sich die Sorgen und Ängste von der Seele.

Wo finden Betroffene Hilfe?

Bei leichten Symptomen kann der Hausarzt helfen. Darüber hinaus sind Neurologen oder Schlaflabore die richtigen Ansprechpartner.

Fazit

RLS verursacht den Bewegungsdrang. Das ist sozial gesehen manchmal belastend, weil man ruhige Tätigkeiten nicht oder nur unter starker Anstregung mitmachen kann. Den stark belastenden Part übernimmt die Störung des Schlafes, da diese für die verheerenden körperlichen Folgen sorgt. Welche Folgen Schlafentzug haben kann, können Sie im Artikel Was ist Schlaf? nachlesen. Gehen Sie daher frühzeitig zum Arzt, damit Ihr Schlaf mit ärztlicher Hilfe wieder erholsamer wird.

Ich wünsche erholsamen störungsfreien Schlaf und bin gespannt auf Ihre Rückmeldung!

Thorsten von Bettdecke.de

Traumexpress zum Mond
Praktische Tipps, Schlaf, Träume

Träume, Tagträume und Albträume

Mir ist es heute ein Bedürfnis wieder etwas Positives zu schreiben. Träume sind etwas Schönes. Sie entfesseln die Phantasie und ermöglichen Reisen zu besonderen Orten oder in sonst verwehrte Gefühle.

Außerdem gibt es doch nichts Schöneres als morgens aufzuwachen und erfolgreich mit der Hilfe eines Einhorns den Zuronks bei ihrem Kampf um den magischen Staubsauger geholfen zu haben. Man hat zwar meistens keine Ahnung mehr wer oder was die Zuronks sind und wie diese aussehen, aber aus irgendeinem, bis vor 3 Sekunden noch sinnvollen, Grund musste der Staubsauger die Aktenblätter der Einöde vernichten. Die Erinnerungen gehen, aber das gute Gefühl bleibt.

Warum träumen wir?

Wenn Schlafstörungen zu Gedächtnisproblemen führen, dann liegt der Schluss nahe, dass Träume das nächtliche Umwandeln des Erlebten in Langzeitgedächtniskompatible Form darstellen. Wie sieht so eine Form aus? Dazu muss man sich in Erinnerung rufen wie das Gehirn funktioniert.

In unseren Köpfen liegen viele Milliarden Nervenzellen und warten darauf gereizt zu werden. Wenn einer Nervenzelle der Reiz stark genug ist, dann wird sie aktiv und leitet den Impuls weiter und wird für diesen Reiz empfänglicher, was Bahnung genannt wird. Die Kombination vieler gleichzeitig „feuernder“ Nervenzellen (Nervenverband) repräsentiert ein Ding, was ein Stuhl, Auto, Kind, Wut oder alles Mögliche mit unseren Sinnen erfahrbare sein kann.

Lernen funktioniert darüber, dass gewisse Verbände mehrmals aktiviert und deren Verbindung somit gebahnt, also quasi trainiert, wird. Folglich wäre es nur logisch, dass bei der Überführung ins Langzeitgedächtnis, das Hirn lernen will und Neuronenverbände aktiviert, um diese mit den neuen Verbänden zu verbinden. Feuert der alte Verband, dann besteht die höhere Wahrscheinlichkeit, dass der neue Verband mitfeuert. Das Gehirn baut eine neuronale Eselsbrücke. Es würde mich freuen, wenn Leser, die tiefer in der aktuellen Hirnforschung stecken, mir sagen könnten, ob meine Herleitung schon bewiesen oder verworfen wurde? Und vor allem von wem, damit ich diese Ergebnisse auch vorstellen kann. Danke im Voraus.

Was machen Schlaf- und Traumforscher?

Schlafforscher dürfen viele nette Dinge tun, unter anderem ärgern sie ihre Versuchspersonen, indem sie diese zum Beispiel gezielt nachts aufwecken und zu deren Träumen befragen. Ein Traum zerplatzt und einer wird wahr, nämlich mit Schabernack Geld zu verdienen. Schlafforscher arbeiten auch in Schlaflaboren. Dort untersuchen sie mit vielen Kabeln und Geräten wie gut die Untersuchten derart gestört noch schlafen können und wie sehr sie schnarchen oder wie häufig deren Atem aussetzt.

Dazu werten sie Daten wie Gehirnaktivität, Stoffwechselvorgänge, Träume und Schlafrhythmus aus. Insgesamt ist ein Schlafforscher primär auf der medizinisch physiologischen Seite einzuordnen und ein Traumforscher eher auf einer ganzheitlichen Suche nach der Quelle und dem Sinn von Träumen. Und Traumdeuter sind entweder auf der psychologischen Schiene Freuds und Jungs unterwegs oder im Bereich der Esoterik angesiedelt. Die ganze Spanne von „Es zählt nur was sich zählen lässt“ bis hin zu „Das Unbewusste ist nicht logisch und der Mensch mehr als nur Zahlen, Daten und Fakten“.

Etwas verstörend fand ich ein Rechercheergebnis, nämlich dass japanische Forscher angeblich bereits 2013 eine Maschine erfunden haben, die menschliche Träume dekodieren kann. (Dream decoding from human brain, ATR Computational Neuroscience Laboratories in Kyoto) In dem entsprechenden Beispielvideo wird gezeigt wie aus den Gehirnströmen Vorhersagen getroffen werden in welchem Bereich sich die Traumbilder bewegen. Als abschließender Beweis der guten Vorhersage wird dann die Aussage der Versuchsperson über deren Trauminhalt angezeigt. Ghost in the Shell rückt näher.

Wie kann man sich mit Tagträumen entspannen?

Auch wenn der mächtige und schnelle Fortschritt der Technik verunsichert, kann man sich mit Tagträumen herrlich entspannen und der übertriebenen Leistungsgesellschaft die rote Karte zeigen.

Gönnen Sie sich anstatt eines Powernaps einen „Powerdaydream“! Warum vorher noch keiner auf diese Bezeichnung gekommen ist, ist mir ein Rätsel. Im Gegensatz zum Powernap kann man beim Powerdaydream den Inhalt selbst steuern. Wie bei der Selbstsugesstion ist auch hier der Startgedanke wichtig.

„Südsee, Strand, sanfte Reggaemusik, Schäfchenwolken und Meeresrauschen.“ Ich bin gedanklich schon auf meiner Liege und genieße das Wochenende – und Sie? Onlineradio an und Peter Tosh unterstützt die kleine Reise ins Traumland. Ein schöner Nebeneffekt, meine leichte Nackenverspannung ist innerhalb dieser 3 Minuten wegentspannt worden. Ich kann einen Powerdaydream wirklich empfehlen, außer Sie sind Sicherheitsbeamter eines Atomkraftwerkes oder müssen sich anderweitig bei der Arbeit sehr konzentrieren.

Neben den passenden Gedanken und Musik, helfen auch Bilder, Töne oder Gefühle beim Übergang ins Tagtraumland. Probieren Sie einfach aus, was Sie am besten anspricht. Abstrakte Kunst oder sogenannte „Neue Musik“ löst bei mir beispielsweise garnichts aus, darum lasse ich sowas links liegen und konzentriere mich auf die Reize, die mich ansprechen. Es muss nicht jedem alles gefallen und das ist gelebte Vielfalt.

Diese doofen Albträume!

Schweißnass mit rassendem Herz aufzuwachen ist eine der schlimmsten Schlafstörungen. Wenn äußere Stressoren diese Erfahrung Nacht für Nacht verursachen, dann geht man schnell auf dem Zahnfleisch. Eine der großen Künste ist die aktive Transformation des Albtraums in eine harmlose Geschichte – ohne dabei aufzuwachen! Es soll angeblich möglich sein, sich so zu trainieren, dass man sein Traumgeschehen bewusst steuern lernt. Mir ist es noch nie gelungen und ich kenne auch niemanden, der regelmäßige Kontrolle vorweisen könnte.

Daher kann ich zwei alternative Wege empfehlen:

Albtraum – du kommst hier nicht rein!

Wenn der Albtraum einen klaren äußeren Auslöser hat, dann hilft es sich wie Gandalf diesem entgegen zu stellen und klar zu sagen „[Du Auslöser] kommst hier nicht rein, es ist nicht die Zeit und nicht der Ort über dich nachzudenken!“ Geben Sie dem Auslöser seine Zeit und seinen Ort und definieren Sie klar, dass Sie nicht bereit sind sich Abends/Nachts im Bett mit ihm zu beschäftigen. Und schleicht er sich trotzdem rein, dann bewusst stoppen und bewusst an etwas anderes Schönes denken. Powerdaydream ist an deiner Seite!

Das Schöne-Träume-Arsenal

Wenn der Stressor nicht abstellbar ist und nachts aufschrecken leider regelmäßig dazugehört, dann hilft beim Minimieren des Schlafverlustes ein kleines Arsenal an schönen Träumen, die einem beim Wiedereinschlafen helfen. Dabei muss man selbst experimentieren was möglichst schnell den Albtrauminhalt kaschiert. Ohne selbst einen endlosen Falltraum gehabt zu haben, würde ich zum Beispiel mit einem Gegentraum experimentieren in dem mir Flügel wachsen, damit dieser vielleicht beim nächsten Albtraum automatisch die Kontrolle übernimmt und das hilflose Fallgefühl in ein geiles Fluggefühl umwandelt. Und wenn das nichts hilft, dann vielleicht ein fixer Gegentraum mit einem lebendigem Bild, das einen schnell umhüllt. Dieses lebendige Bild ist individuell unterschiedlich, also heißt es „Experimentiermodus an“.

Träume und Grenzen

„Das darfst du doch so nicht sagen!“ oder „Sowas darfst du doch nicht denken!“ – gilt das auch für Träume?
Wir leben in einer Welt mit so vielen Regeln, Grenzen und Frust. Warum sollte die Phantasie – das letzte Rückzugsgebiet – auch noch Regeln unterworfen werden? Wenn Träume im Traumland bleiben, dann ist das meines Erachtens vollkommen okay, sofern derjenige dadurch nicht komplett den Halt in der Realität verliert.

Träume bieten für allerlei Gedankenspiele Raum und ermöglichen das Ausleben von Sehnsüchten ohne andere zu bedrängen, zu verletzen oder Schlimmeres. Auf der anderen Seite bieten sie auch die Möglichkeit eigenes Handeln oder bestimmte Situationen in seinem eigenen „Holodeck“ durchzuspielen, zu bewerten und bessere Handlungsalternativen zu entwickeln.

Außerdem ist die Basis für Kreativität freies und unkonventionelles Kombinieren von Dingen, Worten oder Gedanken. Diese Fähigkeit ist trainierbar, wenn man sich nicht von vorne herein mit „Sowas darfst du doch nicht denken!“ selbst an die Gedankenleine legt.

Was denken Sie darüber?

Ich wünsche erholsamen störungsfreien Schlaf und bin gespannt auf Ihre Sichtweisen!

Thorsten von Bettdecke.de

Ein Lavendelfeld
Einschlafen, Pflanzen, Praktische Tipps, Schlaf

Pflanzliche Schlafhelfer

Wenn Sie Nachts schlecht schlafen und die Ursache dafür noch nicht gefunden haben, dann können pflanzliche Schlafhelfer unter Umständen ganz nützlich sein. Es geht hierbei ausschließlich um frei zugängliche Pflanzen!

Es lassen sich dabei zwei Gruppen bilden, nämlich zum Einen die Pflanzen, die den Körper direkt zur Ruhe bringen und zum Zweiten, die Luftqualitätserfrischer, welche Giftstoffe und CO² binden oder nachts Sauerstoff abgeben.

Einschlafhilfen

Hier führe ich viele Pflanzen und Kräuter zusammen, die eine direkte positive Wirkung auf den Körper erzielen. Beachten Sie bitte Ihre eigenen Allergien und fragen Sie vor der Einnahme Ihren Arzt oder Apotheker, ob und in welcher Dosierung dieser Ihnen für die Anwendung in Ihrem individuellen Fall empfiehlt.

  • Baldrian
    Wird seit Jahrhunderten in Teeform als Einschlafhilfe genutzt. Aktuell sind ebenfalls Baldriantabletten erhältlich. Die Wirkung setzt erst – je nach Dosierung – 30 bis 60 Minuten nach der Einnahme ein. Seine volle Wirkung soll Baldrian aber erst nach 2-6 Wochen durchgängiger Einnahme entfalten. Dem widersprechen Aussagen, dass auch Baldrian Nebenwirkungen entfalten könne und die Baldrianpflanze vermutlich krebserregende Valepotriate enthalten kann.
  • Salate: Endivie, Chicorée, Kopfsalat oder Romana
    Werden sehr selten im Zusammenhang mit Schlafförderung genannt, obwohl eine Studie 2005 schmerzlindernde und beruhigende Wirkungen des in Salaten enthaltenen Bitterstoffes Lactucin nachwies. Folglich ist Salat am Abend, wohl mehr als nur labend.
  • Jasmin
    Wird häufig als das Wundermittel gesehen, das sogar die Wirkung von Psychopharmaka ohne Nebenwirkungen erreichen solle. Dabei genüge der Duft der Pflanze aus um Angstzustände zu lösen, Erregung und Aggression zu hemmen und um den Körper für den Schlaf beruhigend vorzubereiten. Als Verabreichungsform genügen einige Tropfen Jasminöl in eine Duflampe oder auf das Kissen oder die Pflanze selbst im Schlafzimmer.
  • Heiße Milch mit Honig
    Honig ist eine Verarbeitungsform von Pflanzen und man kennt heiße Milch mit Honig als ein Hausmittelchen der Großmütter. Die schlaffördernde Wirkung wird durch den Tryptophangehalt der Milch erklärt, da Tryptophan im Gehirn in das Schlafhormon Melatonin umgewandelt wird.
  • Lavendel
    Der Duft von Lavendel besitzt beruhigende und angstlösende Wirkung. Als Verabreichungsform genügen einige Tropfen Lavendelöl in eine Duflampe oder auf das Kissen oder die Pflanze selbst im Schlafzimmer.
  • Sauerkirsche
    Die Sauerkirsche ist eine natürliche Quelle für das Schlafhormon Melatonin. Die Sorte Montmorency soll hierbei besonders viel Melatonin enthalten und somit beim Einschlafen am besten helfen.
  • Passionsblume
    Sie enthält Substanzen, die das Nervensystem beruhigen und wird gerne als Tee eingenommen. Angeblich ergänzt bzw. verstärkt sie die Wirkung von Baldrian.
  • Melisse
    Sie enthält Substanzen, die das Nervensystem beruhigen und wird gerne als Tee eingenommen. Angeblich ergänzt bzw. verstärkt sie, wie die Passionsblume, die Wirkung von Baldrian.
  • Johanniskraut
    Gilt als Naturhilfe bei Depressionen und bei Schlafproblemen. Eine mögliche Nebenwirkung ist eine erhöhte Lichtempfindlichkeit bei Haut und Augen. Wie bei Baldrian sollen sich die positiven Effekte erst nach 2-4 Wochen spürbar einstellen. Auf Grund der möglichen Nebenwirkungen sollten Sie hierbei besonders auf den Rat Ihres Arztes oder Apothekers hören.
  • Hopfen
    Die Kombination von Hopfen und Baldrian wurde in einer Studie über psychisch bedingte Schlafstörungen [1] als sehr hilfreich bezeichnet. Zudem sollen früher Erntehelfer beim „Hopfen-Zapfen“ – also der Erntetätigkeit – häufig recht früh müde geworden sein. Es liegt der Schluss nahe, dass sich dadurch die „Bierseeligkeit“ auch erklären ließe.
  • Gardenia jasminoides
    Die Gardenia jasminoides besitzt laut den Erkenntnissen der Forscher um Professor Dr. Hanns Hatt von der Ruhr-Universität Bochum (RUB)[2] eine valiumähnliche Wirkung und liebt es hell und geschützt vor direkter Sonneneinstrahlung.

Sollten Sie anstatt der Pflanze ein entsprechendes Duftöl einsetzen, dann möchten ich Ihnen noch eine nützliche Information auf den Weg mitgeben. Bei der Herstellung von Duftölen weisen die verschiedenen Verfahren teilweise gravierende Qualitätsunterschiede auf. Lesen Sie dazu unseren Artikel über die unterschiedlichen Qualitätsstufen von Duftölen.

Luftqualitätsverbesserer

Die Konzentration von Kohlendioxid in der Raumluft des Schlafzimmers soll sich angeblich auch negativ auf die Schlafqualität auswirken. Folglich fördern Pflanzen, welche die Luftqualität verbessern indirekt die Nachtruhe. Es ist spannend, welche ungeahnten Erkenntnisse ich bei der Recherche zu diesem Artikel lesen durfte. Besonders hervorzuheben ist die Erkenntnis, dass es einige Pflanzen gibt, die Haushaltsgifte wie Formaldehyd aus der Luft filtern!

  • Bogenhanf (Sansevieria trifasciata, Schwiegermutterzunge)
    Filtert Kohlendioxid und einige Haushaltsgifte aus der Raumluft und gibt nachts Sauerstoff ab.
  • Aloe Vera
    Primär bekannt durch Kosmetikprodukte birgt Aloe Vera ungeahnte Fähigkeiten und ist dabei ähnlich pflegeleicht wie ein Kaktus. Sie gibt nachts Sauerstoff ab und der Saft hilft angeblich bei der Wundheilung kleiner Schnitte, bei trockener Haut oder Insektenstichen.
  • Grünlilie
    Besitzt sehr gute Filtereigenschaften für Formaldehyd, Rauch und Gerüche.
  • Gemeiner Efeu
    Reinigt die Luft. Das American College of Allergy, Asthma & Immunology untersuchte den gemeinen Efeu und gab 2005 die faszinierenden Ergebnisse bekannt[3] . Efeu soll angeblich Formaldehyd und Schimmel in einer beeindruckenden Geschwindigkeit binden und zusätzlich Allergikern eine deutliche Linderung ihrer Leiden verschaffen. Die Schattenseite ist, dass Efeu giftig ist und folglich von Kindern und Tieren ferngehalten werden muss.
  • Einblatt (Spathiphyllum, Blattfahne)
    Reinigt die Luft und steigert die Luftfeuchtigkeit. Die Erhöhung der Luftfeuchtigkeit kann gegen trockene Augen und Nasen helfen. Senkt angeblich die Keimbelastung in der Luft für Allergiker und sollte im Schatten für Tiere und Kinder unzugänglich platziert werden. Leider gibt es auch gegensätzliche Erkenntnisse, dass Einblatt Allergieauslösend sei. Es empfiehlt sich also beim Kauf sich zu informieren, welche Eigenschaften die vorliegende Unterart besitzt.
  • Bergpalmen
    Reinigt die Luft von negativen Gerüchen und diversen Giften. Sie ist leicht zu pflegen und fügt dem Schlafzimmer eine exotische Note hinzu.
  • Gerbera
    Geben nachts Sauerstoff ab und helfen somit Menschen mit Apnoe oder Allergien nachts weniger an Atemnot zu leiden. Sie sieht schön aus, ist aber anfällig für Pilzbefall und benötigt somit eine erfahrenere Hand.
  • Efeutute
    Reinigt die Luft von negativen Gerüchen und diversen Giften. Ist sehr pflegeleicht, aber leicht giftig und muss folglich von Kindern und Tieren ferngehalten werden.
  • Rosmarin
    Verbessert die Luftqualität durch einen sehr angenehmen Duft. Angeblich soll Rosmarin ebenfalls die Gedächtnisfähigkeit unterstützen und weitere heilende Wirkungen besitzen.

Fazit

Das Feld der pflanzlichen Einschlafhelfer ist riesig und verändert sich ständig. Ich bin kein Botaniker und Sie vielleicht auch nicht, aber wir beide haben nun einen Zugang, um uns bei Bedarf näher zu informieren. Ich ergänze den Artikel gerne um weitere Pflanzen, die Sie mir nennen. Kennen Sie noch ungenannte hilfreiche Pflanzen?

Ich wünsche erholsamen störungsfreien Schlaf und bin gespannt auf Ihre Sichtweisen!

Thorsten von Bettdecke.de

Quellen

  1. Füssel A1, Wolf A, Brattström A.(2000): Effect of a fixed valerian-Hop extract combination (Ze 91019) on sleep polygraphy in patients with non-organic insomnia: a pilot study. In: Eur J Med Res. 2000 Sep 18;5(9):385-90. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11003973
  2. Olga A. Sergeeva, Olaf Kletke, Andrea Kragler, Anja Poppek, Wiebke Fleischer, Stephan Roger Schubring, Boris Goerg, Helmut L. Haas, Xin-Ran Zhu, Hermann Luebbert, Guenter Gisselmann, and Hanns Hatt(2010): Fragrant dioxane derivatives identify ß1 subunit-containing GABA(A) receptors. J. Biol. Chem. jbc.M110.103309. First Published on May 28, 2010, doi:10.1074/jbc.M110.103309. https://aktuell.ruhr-uni-bochum.de/pm2010/pm00222.html.de
  3. https://www.webmd.com/allergies/news/20051107/english-ivy-fix-allergies
Ein Frau wacht auf und streckt sich
Schlaf, Schlafkultur

Schlaf und Gesundheit

Wissenschaftler debattieren noch immer darüber warum Lebewesen schlafen. Dabei geht es um Standpunkte, die für das alltägliche Leben zu detailreich sind. Wir sind uns einig, dass Schlaf wichtig ist und mehrere Funktionen übernimmt. Eine dieser Funktionen ist die Heilkraft des Schlafes. Der Körper fährt runter und kann sich darauf konzentrieren sein Gleichgewicht und seine Gesundheit wieder herzustellen.

Wohltat für den Rücken

Ein interessanter Aspekt ist der heilende bzw. präventive Rückfluss von Flüssigkeit in den Gallertkern der Bandscheiben. Man merkt es selbst oder hat schonmal gehört, dass Menschen über den Tag hinweg „kleiner“ werden. Das liegt genau an diesem Phänomen des Flüssigkeitsverlusts der Bandscheiben. Unterschreitet die Flüssigkeitsmenge einen bestimmten Punkt, dann schabt Knochen auf Knochen und Rückenschmerzen sind das Ergebnis. Aus diesem Grund ist es ratsam für den erholsamen Schlaf eine Matratze und Kissen zu wählen, die die Wirbelsäule in jeder Lage entlasten, um den Rückfluss zu unterstützen.

Wohltat für die Seele

Wenn wir müde sind, dann werden wir im Allgemeinen grummelig und engstirnig. Das ist schlecht für das Gemüt und die so verbrachte Zeit ist verlorene Zeit für Freundschaften und schöne Dinge. Diese Zeit ist für immer verloren. Warum dann nicht schlafen, um dann danach frisch und besser gelaunt sich mit den angenehmen Seiten des Lebens beschäftigen?

Wohltat für die kleinen Zipperlein

Wenn sich die Erkältung ankündigt, der Kopf schmerzt oder die Augen brennen. Bei vielen kleinen Anzeichen einer aufkommenden Krankheit hilft es sich angenehm in eine Daunendecke zu hüllen und den Körper seine Abwehrarbeit in Ruhe erledigen zu lassen.

Wohltat für den Beruf

Das Gehirn räumt nachts die Erfahrungen des Tages auf und das Unterbewusstsein kann ungestört vom Bewusstsein Probleme lösen. Das kenne ich vom nächtlichen aufschrecken, weil mir eine tolle Idee gekommen ist oder wichtige Lösungen zu einem Problem mir plötzlich so selbstverständlich erscheinen. Dann heißt es schnell Block und Stift nehmen und aufschreiben.

Wenn ich diesen Rat nicht befolge, dann wache ich regelmäßig morgens auf und grüble darüber nach welche tolle Lösung mir heute Nacht im Schlaf gegeben wurde? Sie kennen das sicher auch: die Lösung liegt so nahe, aber man kann diese nicht mehr genau greifen.

Das Aufschreiben ermöglicht zusätzlich das Loslassen und wieder einschlafen, damit man nicht halb wach liegt und sich sagt „Ich darf es nicht vergessen, ich darf es nicht vergessen, ich darf …“

Das Unterbewusstsein für sich arbeiten zu lassen kostet keine Anstrengung und ist extrem gut. Problemlösungen mit dem Bewusstsein zu finden ist zeitlich begrenzt, da irgendwann das geistige Anspannungsmaximum erreicht ist und die Lösungsansätze schlechter werden. Dem Unterbewusstsein ist sowas egal.

Fazit

Kann man bei so vielen Wohltaten einem erholsamen Schlaf widerstehen? Egal ob Powernapping oder Nachtschlaf, ab ins Traumland und Gesundheit tanken!

Ich wünsche erholsamen störungsfreien Schlaf und bin gespannt auf Ihre Sichtweisen!

Thorsten von Bettdecke.de

Eine Frau im Schlaf
Schlaf, Schlafstörung

Was ist Schlaf? (Textupdate auf Wissensstand 2018)

Das ist die spannende Frage. Schlaf ist mehr als nur Regeneration. Im Schlaf löst unser Unterbewußtsein Probleme des Tages, „räumt“ unser Gehirn aktuelle Erfahrungen auf, transportiert diese ins Langzeitgedächtnis und reinigt sich selbst. Wir träumen im Schlaf, fliegen durch Phantasiewelten oder fahren alle Systeme wie ein Stein runter. Zusätzlich kann Schlaf auch als kultureller Ausdruck genutzt werden.

Warum Schlafen wir?

Diese Frage ist nicht einfach zu klären, da beispielsweise eine rein physiologische Erklärung möglicherweise wichtige Teilantworten übersieht.

Schlaf als eine evolutionäre Antwort auf Krisenzeiten

Wir Menschen leben auf der Erde. Hier gibt es einen Rhythmus von Tag und Nacht, der sich ungefähr alle 24 Stunden wiederholt. Das menschliche Auge kann im Dunkeln nicht gut sehen, was ein Leben bei Nacht deutlich erschwert. Es ergibt somit einen überlebenswichtigen Sinn sich an den Rhythmus von Tag und Nacht anzupassen.

Es stimmt – man hätte sich auch anders anpassen können, indem man nachts einfach in Sicherheit geht und dann im Dunkeln gut Munkeln mit den Kollegen hat, aber das würde nicht zum Effizienzgedanken der Natur passen. Ich unterstelle diesen an dieser Stelle. Ineffiziente Organismen lesen sich über die Generationen hinweg in Krisenzeiten selbst natürlich aus, da sie entweder mehr Nahrung oder mehr Energie verbrauchen als sie für Herausforderungen des Lebens in Krisenzeiten zur Verfügung haben.

Schlaf könnte somit eine Antwort der Evolution auf Ressourcen- oder Nahrungsknappheit sein. Interessant ist dabei, dass Schlafstörungen unter anderem als Folge das vermehrte Verlangen nach kohlehydratreicher Nahrung (viel gespeicherte Energie) haben können. ( Näheres dazu im Artikel über die Folgen von Schlafstörungen ) Dies unterstützt diese Evolutionsantwortthese.

Schlaf in der Tierwelt

Die Tierwelt passt sich unterschiedlich an. Besonders interessant ist die unterschiedliche Schlafdauer. Giraffen sollen täglich mit 60 Minuten Schlaf auskommen, Pferde mit 3 Stunden, Elefanten mit 4 Stunden, Koalas mit 14 Stunden, Katzen nehmen sich 16 Stunden dafür Zeit und diverse Fledermaus- und Faultierarten gönnen sich sogar 20 Stunden am Tag.

Diese Zeiten lassen sich nur bedingt in ein Muster packen, das beispielsweise nach Raubtier und Pflanzenfresser trennt. Auch das Muster „Zeit für Essensaufnahme“ wird beispielsweise durch die Wespe, welche nur 2-3 Stunden schläft durchbrochen. Eine Erklärung für Schlaf zu finden ist demnach nicht so einfach.

Was passiert im Schlaf?

Die Frage nach dem Warum kann auch alternativ rückwirkend über das erforschte nächtliche Verhalten des Körpers beantwortet werden, also über den Sinn des Schlafes.

Neurologische Beobachtungen zum Schlaf

Neurologen sehen Schlaf häufig als eine Funktion für das Gehirn. Es findet der Gedächtnistransfer ins Langzeitgedächtnis statt, man träumt als Verarbeitungsprozess und das Gehirn reinigt und repariert sich.

Der Schlafende durchlebt mehrere Schlafphasen, die sich durch ihre Schlaftiefe unterscheiden. Direkt nach dem Schließen der Augen entspannt sich der Körper und geht in die Phase des leichten Schlafes über. Es folgt der Übergang zum Tiefschlaf, in dem die Regeneration stattfindet. Im Lauf der Nacht werden alle Schlafstadien abwechselnd durchlaufen, d.h. vom Tiefschlaf kann es auch wieder in den leichten Schlaf oder die REM-Phase gehen. REM steht hierbei für Rapid Eye Movement, also „schnelle Augenbewegungen“, diese werden mit Träumen, also der Verarbeitung des Erlebten oder anderen Gehirnaktivitäten, verbunden.

Neben diesen Gehirnaktivitäten reguliert der Körper Flüssigkeitsstände – bspw. im Gallertkern der Wirbelsäule – oder repariert, entgiftet und baut auf. Man kann sagen, dass nach der täglichen Arbeit das Hobby „Hausputz und Handwerk“ in unserem Körper erledigt wird und beim Feierabendtee wird der Traum angeschaut.

Die Funktion von Träumen

Ob die Aussage stimmt, dass Träume der Verarbeitung dienen oder was die Funktion von Träumen ist, darüber diskutieren Schlafforscher. Für die Forschung wird gerne die Beobachtung des Negativzustands herangezogen. Was passiert wenn der Schlaf entzogen wird oder Träume zu Horrorszenarien werden. Darüber habe ich in der Artikelserie über Albträume berichtet. An dieser Stelle geht es um die Frage „Was ist Schlaf?“, darum ist hier nur wichtig, dass im Schlaf geträumt wird.

Die physiologische Schlafbereitschaft

Im Artikel „Gibt es die optimale Schlafzimmertemperatur?“ stelle ich die physiologischen Grundlagen des Schlafes aus dem „Kompendium Schlafmedizin“(2016) vor. Hierbei zeigt sich die evolutionäre Effizienz darin, dass der Körper seine eigene Temperatur für den Schlaf an eine Thermoneutralzone anpasst. Dabei handelt es sich um den Temperaturbereich, in dem der Körper seine aktuelle Temperatur über minimalen Aufwand konstant halten kann. Den optimalen Schlaf findet man dadurch, dass der Körper sich innerhalb der Thermoneutralzone maximal auf Reinigung, Reparatur, Regeneration und Energiesparen konzentrieren kann.

(R)evolutionäre Erkenntnisse über Schlaf

Die drei Doktoranden Ravi Nath, Michael Abrams und Claire Bedbrock stellen im Oktober 2017 die bisherige Sichtweise auf die Probe. Ihre Jelly-Fish-Studie zeigt, dass Schlaf älter ist als das Gehirn! Folglich müssen Quallen nachts nichts in ihr Langzeitgedächtnis übertragen, da sie keines besitzen. Somit scheint es naheliegend, dass das Gedächtnis zwar im Schlaf Daten sichert und verarbeitet, aber dies weil sich der Schlaf passend dazu anbietet und nicht weil der Schlaf dafür entwickelt wurde.

Wir räumen unsere Wohnung auch erst nach Feierabend auf und machen nicht Feierabend um unsere Wohnung zu putzen.

Untersuchungen von A. Rechtschaffen und B. M. Bergman

Die Wissenschaftler Allan Rechtschaffen und Bernard M. Bergman würden die Frage nach dem Warum sicher mit „Um nicht zu sterben!“ beantworten. 2002 veröffentlichten beide im Magazin SLEEP einen Artikel über ihre Schlafentzugversuche an Laborratten, der besagt dass alle Ratten nach zwei bis sechs Wochen Schlafentzug gestorben sind.

Schlafentzug führt zum Tod!

Rechtschaffen und Bergman konnten die Ursache nicht genau bestimmen, aber sie waren sich sicher, dass der Verlust der Wärmeregulationsfähigkeit ein wichtiger Aspekt ist. Ein geschwächtes Immunsystem oder das physiologische „Aufräumen“ des Gehirns schlossen beide aus und gaben aber zu dass sie Kerntodesursache nicht entschlüsseln konnten.

Die drei Gewinner des Nobelpreises für Medizin 2017 wurden unter anderem dafür geehrt, dass sie den Zusammenhang zwischen dem System des Tag-Nacht-Rhythmuses (zirkadianer Rhythmus) und dem System der Thermoregulation herausfanden; was die These bezüglich des Verlustes der Wärmeregulationsfähigkeit als Todessursache stützt. Stört man das eine System, dann wird auch das andere in Mitleidenschaft gezogen.

Was können wir daraus schließen?

An dieser Stelle kann man die Frage stellen, ob Ergebnisse von Labortieren auf den Menschen übertragbar sind oder nicht. Alleine die Tatsache, dass Schlafentzug zum Tode führt ist eine drastische Erkenntnis, die eine Übertragbarkeit auf Lebewesen im Allgemeinen überprüfenswert macht. Menschen werden durch Schlafentzug von Halluzinationen heimgesucht und das Gedächtnis funktioniert nicht mehr optimal, daher hört sich die These, dass Schlaf als „Aufräumzeit“ des Gehirns benötigt wird plausibel an.

Kennen Sie das Wort Scheinkorrelation?

Seit meinem Studium liebe ich das Wort Scheinkorrelation. Es bedeutet, dass man aus Untersuchungsergebnissen heraus Thesen annimmt, die aber falsch sind. Es hatte also in diesem Fall den Anschein, dass mehrere Dinge miteinander korrelieren, also miteinander verbunden sind. So könnte man sicher statistisch nachweisen, dass BMW-Fahrer die schlimmeren Raser sind als Trabantfahrer. Das Ergebnis wäre aber durch die unterschiedlichen zur Verfügung stehenden Pferdestärken als systematische Verzerrung leicht erklärbar. Es ist aber nicht immer so eindeutig, wie in diesem Beispiel, daher lohnt es sich meiner Meinung nach sich auch Fragen entgegen der allgemeinen Thesen zu stellen.

So wäre es beim Thema Schlaf interessant zu wissen, ob man sagen könnte, dass die Nacht zur Regeneration in das genetische Wissen/Programm eingeflossen ist, weil künstliches Licht vor langer Zeit nicht verfügbar war und der Körper diese von außen gegebene Ruhezeit freiwillig angenommen hat? Im Gegensatz dazu steht die aktuelle Basis, dass der Körper Schlaf von sich aus braucht, weil Säfte im Ungleichgewicht sind oder die Neuronenverbände im Wachzustand nichts abspeichern können.

„Nachts ist Kehrwoche“ weil: eine regelmäßige Zwangswartung sein muss versus vererbte Gewohnheit.

Nach meinem aktuellen Kenntnisstand kann die Wissenschaft diese und andere offenen Fragen noch immer nicht beantworten. Daher lautet die Antwort auf die Frage warum wir schlafen aktuell ernüchternd einfach: Weil wir irgendwann müde werden und unser Körper sich selbst in den Schlafmodus versetzt.

Der Körper sagt wann er müde ist und drängt auf den Schlafmodus.

Schlafkultur

Schlafen ist aber auch mehr als nur physiologische Funktionen, Säfte und Regeneration. Schlaf ist auch ein Kulturgut. Wie jedes Kulturgut unterliegt auch der Schlaf einem Wandel. Aus heutiger Sicht erscheint es undenkbar, dass im 17. und 18. Jahrhundert das Bett als „Prunkbett“ in einem Galaraum stand und als Audienzstätte für Fürsten diente. König Ludwig XIV. trieb sein Aufwachritual auf die Spitze und inszenierte u.a. das Grand Levée bei dem der Hofstaat, bis zu 200 Personen, ihm beim Aufstehen huldigten – sogar wenn er nicht im Schloss war!

Auch auf weniger adliger Ebene wandelte sich der Umgang mit Schlaf. Können Sie sich vorstellen mit zwanzig anderen in einem Schlafsaal zu liegen? Oder die Kinder im schon sogenannten Elternschlafzimmer zur Ruhe zu betten?

Schlaf ist inzwischen eher eine Privatsache. Und auch im Privaten wandelt sich der Umgang mit Schlaf. Meiner These nach dürfte er sich wie Mode in Zyklen verändern. Schlaf als Gesundheits- und Wellnessfaktor, als Störung der eigenen Produktivität, als Gammlertätigkeit, als zu zelebrierendes Luxusgut, als notwendiges Übel … Wie sehen Sie Schlaf? Wie Ihre Eltern, Großeltern oder Kinder?

Fazit

Nach aktuellem Kenntnisstand benötigt der Körper regelmäßig Schlaf. Warum das so ist, kann bisher noch niemand eindeutig beantworten. Der Vergleich mit dem Tierreich zeigt, dass es kein klares Muster gibt, wer aus welchem Grund wie viel schläft. Schlaf ist auch nicht erst für das Gehirn von der Evolution entwickelt worden, er ist älter als das Gehirn. Was die Beantwortung der Frage noch erschweren könnte: Stellen Sie sich vor, was es bedeuten würden, wenn der Schlaf mehrere Gründe hätte!

Egal aus welchem Blickwinkel man Schlaf betrachtet er bietet genügend Gesprächsstoff und bleibt trotzdem ein angenehmes Mysterium. Wie sehen Sie Schlaf?

Ich wünsche erholsamen Schlaf und bin gespannt auf Ihre Sichtweisen!

Thorsten von Bettdecke.de