„Besser und erholsamer schlafen im Schlafzimmer“ ist ein gutes Ziel. Zu diesem Ziel führen mehrere Wege, die für jeden anders aussehen können, aber auch gesundheitliche Gemeinsamkeiten haben. Darum ergibt die Trennung zwischen Gesundheit und Gefühl Sinn.
Gesundheit
Hierbei geht es um direkte Auswirkungen auf die Gesundheit, welche das Schlafwohlbefinden deutlich verbessern können.
Das Bettgestell
Der Rand des Bettes ist im Normalfall hart und widersetzt sich den eigenen Zehen sehr schmerzhaft. Aus diesem Grund und auch um das Eindringen von Kälte am Fußbereich zu verhindern ist ein ausreichend großes Bettgestell ratsam. Eine Bettenlänge von 220 cm ist ab einer Körperhöhe von 180 cm empfehlenswert. Bei der Unterfederung sollte man darauf achten, dass der Lattenrost sich dem Rücken leicht anpasst und somit die Matratze bei dieser Arbeit unterstützt. Niemand liegt gerne „auf einem Brett“, da nur eine entspannte Wirbelsäulenhaltung den Rückfluss von Flüssigkeit in die Bandscheiben ermöglicht.
Zusätzlich sollte das Bettgestell nicht bei jeder Bewegung Knarzen, Quietschen oder die Angst des Zusammenbrechens verbreiten.
Die Matratze
Wie bereits beim Bettgestell erklärt, ist die Hauptaufgabe der Matratze Ihrem Rücken eine entspannte Position zu ermöglichen. Liegt man auf der Seite, so sollen Hüfte und Schulter genügend einsinken, damit die Wirbelsäule in gerade Linie liegen kann. Bei Rücken- oder Bauchlage erhält eine gute Matratze die natürliche Doppel-S-Krümmung Ihrer Wirbelsäule.
Desweiteren muss sie mithelfen Feuchtigkeit aufzusaugen, um diese später wieder an die Luft abzugeben. Gerade beim Thema Feuchtigkeit sei darauf hingewiesen, dass eine ausreichende Unterlüftung der Matratze gewährleistet werden muss, da ein feucht warmes Bettklima an der Unterseite Hausstaubmilben und Schimmel eine angenehme Heimat bietet.
Die Bettdecke
Einer der wichtigsten Faktoren für einen erholsamen Schlaf ist eine hochwertige Bettdecke, da diese Feuchtigkeit und Temperatur am Körper primär beeinflusst. Das Ziel ist ein trockenes und angenehm temperiertes Schlafklima im Bett. Dabei helfen die Wahl der richtigen Größe, des passenden Füllmaterials und einer saugkräftigen Hülle der Bettdecke.
Bei der Matratze und der Bettdecke lohnt es sich Zeit in die Auswahl zu investieren, da Sie beides über viele Jahre nutzen und die Qualitätsunterschiede sich deutlich im Schlafempfinden auswirken.
Die Umgebung
Es ist bei der Gestaltung der Bettumgebung häufig möglich äußere Störungen des Schlafes zu vermeiden. Dazu zählen unter anderem:
- Externe Geräuschkulisse dämpfen:
Besonders Menschen mit einem leichten Schlaf profitieren davon kein Brummen, Summen oder Tropfen aktiv ausblenden zu müssen. - Nächtliche Lichtquellen aus dem Schlafzimmer fernhalten:
Keine Standby-Lichter, keine Straßenbeleuchtung und auch kein Sternenlicht. Jegliche Beleuchtung flacht den Schlaf etwas ab. - Konstante angenehme Temperatur:
14-18°C entspricht der allgemeinen Empfehlung. Wichtig ist vor allem, dass man nicht schwitzt und nicht friert. - Ausreichender Sauerstoffgehalt:
Der Körper fühlt sich in einer sauerstoffreichen Umgebung wohler, daher sollte das Schlafzimmer zu keinem Fuchsbau mutieren. Regelmäßiges Lüften oder pflanzliche Schlafhelfer helfen beim Erreichen dieses Ziels. Manche Menschen schwören auf ein offenes Schlafzimmerfenster beim Schlafen, wobei dieses potentiell störendes Licht, Geräusche, Temperaturschwankungen und Gerüche einlässt. - Angenehme Luftfeuchtigkeit:
Ist es zu trocken, dann neigt man zu einem rauen Hals und ist es zu feucht, dann können sich Schimmel und atembeschwerden bilden. Eine mittlere Luftfeuchtigkeit liegt bei 40-50% und ein Hygrometer aus dem Baumarkt hilft bei der Einschätzung dieses Wertes. - Grundordnung und -sauberkeit:
Die Definition von guter Ordnung oder ausreichender Sauberkeit ist grundsätzlich subjektiv, aber es dürfte allgemein gültig sein, dass man sich in einer aufgeräumten Umgebung wohler fühlt als in einer chaotischen. Gegenstände lange suchen zu müssen, Wäscheberge umzuräumen bevor man die Schranktür öffnen kann oder auf Yoghurtresten auszurutschen sorgt für unnötigen Frust. Einfach ausprobieren, ob sich etwas an Ihrer allgemeinen Zufriedenheit ändert, wenn Sie diesen Punkt verändern.
Die Position des Bettes
Archaische Thesen legen dem Schlafsuchenden nahe sein Bett nicht zwischen Tür und Fenster zu stellen und darauf zu achten, dass im „Rücken“ des Bettes eine solide Wand steht. Dies soll tief verwurzelte Urängste beruhigen, da dadurch keine Feinde überraschend die Schlafstätte angreifen können. Auch wenn man diese These nicht unterstützt ist es auch aus gesundheitlicher Sicht empfehlenswert sich keinem permanentem Durchzug im Schlaf auszusetzen, der zwischen Türen und Fenstern entsteht.
Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Auswahl des optimalen Standortes ist die Vermeidung von Schimmel, indem man einen trockenen Ort wählt, der hinter dem Bett Luftzirkulation zulässt. Das bedeutet unter anderem, dass man das Bett nicht direkt an die solide Wand stellen sollte, damit die Luft über einen kleinen Spalt zwischen Wand und Bett gelangen kann.
Bei der Ausrichtung des Bettes wäre es gut, ebenfalls darauf zu achten jeden morgen beim Aufwachen etwas Positives zu sehen. Wenn Sie das Kopfende Ihres Bettes in einer Nische verstecken müssen, dann kann beispielsweise eine schöne Bordüre Ihre morgendliche Stimmung erhellen.
Eine Idee aus Japan wäre das Bett mobil zu machen, damit man es nach dem Aufstehen „verstecken“ und somit den Raum zusätzlich anderweitig nutzen kann. Es gibt Klappbetten mit schaufelähnlichen Beinen, welche beim Hochklappen des Bettes automatisch zur Arbeitsplatte und Regal mutieren. Japaner sind Weltmeister im Platz optimiert nutzen, daher lohnt sich hierbei eine Bildersuche, welche erstaunlich clevere Lösungen zu Tage führt.
Für Allergiker
Hausstauballergiker müssen neben den optischen, physikalischen und psychologischen Sichtweisen auch noch auf reinigungsbezogene Aspekte Acht geben. Wir haben für Sie auf Bettdecke.de einige Anregungen zum Thema Hausstauballergie zusammengefasst. Hier die Kurzversion:
- Vermeiden Sie schwer zu reinigende Staubfänger, wie Stofftiere und komplex geformte Gegenstände
- Testen Sie staubabweisende Allergikertapete
- Überprüfen Sie Ihren Staubsauger. Wie viel Staub pustet er mit der Abluft wieder raus?
- Teppich versus glatter Boden. Teppich bindet Staub und auf glattem Boden wird er bei jedem Schritt aufgewirbelt.
- Pflanzen können die Luft reinigen, binden aber ebenfalls Staub auf den Blättern.
Für Sie ist wichtig, dass Sie besser schlafen.
Gefühl
Hierbei geht es um Möglichkeiten das Schlafwohlbefinden zu verbessern. Diese Verbesserungen erhellen die allgemeine Gefühlslage und somit indirekt auch die Gesundheit.
Einrahmendes Oberthema
Oberstes Ziel ist für die gesamte Wohnung, dass Sie sich wohl darin fühlen. Ein Oberthema ist eine Möglichkeit seinen Status oder sein Fantum zu präsentieren. Im Internet kursieren Bilder von Wohnungen, die von einer gewissen Nerdigkeit künden, aber es gibt ebenfalls Anregungen für klassische Themen wie beispielsweise Landhausstil, Asiatisch oder Mediterran. Wenn Sie sich sagen können: „So wollte ich schon immer leben“, dann setzen Sie diesen Wunsch einfach um.
Umstrittene Gegenstände
Fernseher, beziehungsweise elektrische Geräte im Allgemeinen, sind bei Vielen im Schlafzimmer verpönt, da mögliche Belastungen durch Elektrosmog moniert werden. Nehmen Sie diese Geräte nachts vom Strom und dieses Thema ist gegessen. Viel wichtiger sind Lösungen für das Staubfangen dieser Geräte und den (gefühlten) Verlust von Platz im Raum.
Aufatmender Platz
Räumliche Freiheit wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden aus, daher sollte man technische Geräte hinter einer Verblendung oder in einem Schrank „verstecken“. Überladen Sie das Schlafzimmer nicht und denken Sie über einen begehbaren Schrank oder eine Führungsschiene für einen Trennvorhang im Raum nach. Ein edler Vorhang wirkt harmonischer als das Farbenspektrum vieler Aktenordner in einem offenen Regal. Der Grundgedanke ist das Kaschieren von Stauraum.
Nicht nur Zauberer nutzen Spiegeltricks, sondern auch Besitzer von kleinen Geschäften. Achten Sie darauf wie häufig Sie von nun an sehr große Spiegel an solchen Orten wahrnehmen. Verdecken Sie dezent einen dieser Spiegel und beobachten Sie die Veränderung Ihres Empfindens für diesen Ort. Im Normalfall fühlen sich Räume mit großen Spiegeln deutlich größer an, als sie in Wirklichkeit sind.
Bevor Sie sich einen Schrank mit großen Spiegeln an den Türen besorgen, sollten Sie Ihr Selbstwertgefühl kritisch prüfen und sich die Frage stellen, ob Sie sich selbst nackt sehen möchten. Es wäre nichts ärgerlicher, wenn Sie sich eine teure Spiegelwand zulegen und bemerken, dass Sie sich beobachtet anstatt frei fühlen.
Rituelle Gegenstände
Ältere Rituale sind beispielsweise das Nachtgebet oder die Gute-Nacht-Geschichte. Traumfänger oder pfotenwippende Glückskatzen sind die moderneren Varianten. Allen Ritualgegenständen ist gemein, dass sie dem eigenen Unterbewusstsein die Botschaft senden, dass man diese Nacht beschützt wird, sich keine Sorgen machen muss oder welche Einstellungen oder Gruppen einen einbinden und somit Halt geben. So könnte eine dreiköpfige Familie immer alle Gegenstände 2 Mal in groß und 1 Mal in klein im Schlafzimmer positionieren, damit der Halt der Familie unterstrichen wird.
Beeinflussende Bilder
Diesen Halt geben ebenfalls Bilder mit positiven Assoziationen. Filmplakate, Familienbilder oder Kunstwerke, die allesamt keine stressenden Inhalte zeigen, welche an Arbeit oder Schlimmes erinnern. Entspannende und freudige Motive sollten im Vordergrund stehen.
Beeinflussende Farben
Leider entsteht beim Thema Farbpsychologie im Netz das Gefühl, dass sehr viele „Es war einmal…“-Weisheiten. Es wird von Farbzuordnungen zu emotionalen Zuständen geschrieben, aber der wissenschaftliche Beweis in Form von verlinkten Studien bleibt leider in der Regel schuldig.
Es wird transportiert, dass Grün, Blau und dezente Farben beruhigend wirken würden und im Gegensatz dazu erregen angeblich Rot und andere kräftige Farben. So soll die Farbe Rot unter anderem Adrenalin im Körper freisetzen und so Bewegungsdrang, Durchsetzungsvermögen und Leidenschaft deutlich verstärken. Bisher ist mir keine diesbezügliche nachlesbare Studie bekannt, daher rate ich dazu Farben zu testen, um in sich zu hören, wie man tatsächlich auf die Wandfarbe reagiert.
Wer sich selbst keinen sicheren Farbsinn anerkennt, der kann sich mit Farbfamilienmuster vom Baumarkt oder mit kostenlosen Onlinetools wie dem Color Scheme Designer behelfen. Einfach ansehen und dann die Fragen beantworten: „Finde ich das schön? Die nächsten 10 Jahre?“
Lichtgestaltung
Grundsätzlich benötigt man zwei Lichtstimmungen im Schlafzimmer, nämlich das gedämpfte (indirekte) Entspannungslicht und die helle „Verletzungsbeleuchtung“. Wenn man zu zweit im Schlafzimmer schläft, sollte noch ein Leselicht überlegt werden, damit schlaflose Stunden individuell überbrückt werden können.
Da Lichtgestaltung ein weites Feld und sehr geschmacksabhängig ist, seien hier nur ein paar Anregungen gegeben. Möchten Sie eine einheitliche Decke haben, dann wäre zu überlegen, ob man auf eine klassische Deckenlampen verzichtet und statt dessen von den Wänden her indirekt beleuchtet. Experimentieren Sie mit farblichen Akzenten. Dank moderner LED-Technik sind Ihnen hierbei inzwischen viele kostengünstige Möglichkeiten gegeben. Bei der Form der Lampen sollten Allergiker auf Staubfänger verzichten. Vergessen Sie bei allen Experimenten den Brandschutz nicht. Danke.
Fazit
Da es keine Forschungsrichtung „Schlafzimmer einrichten“ gibt, stehen sich viele unterschiedliche Ansatzpunkte gleichberechtigt gegenüber. Feng Shui hat die gleiche Berechtigung wie Designeransätze aus der Innenarchitektur und psychologische Erkenntnisse. Für Sie ist wichtig, dass Sie besser schlafen und darum sind alle genannten Punkte Möglichkeiten Ihre aktuelle Situation positiv zu verändern. Und sollte einer der Tipps nicht helfen, dann einfach den nächsten austesten, denn nichts wäre schlimmer als an einem Problem festzuhalten, weil man sich nicht traut Lösungen auszuprobieren. Besonders bei den Unterpunkten von „Gesundheit“lohnt sich der Mut, da Rückenleiden oder nächtliches frieren sich definitiv über Schlafmangel auf die Gesundheit auswirken.
Ich wünsche erholsamen störungsfreien Schlaf und bin gespannt auf Ihre Rückmeldung!
Thorsten von Bettdecke.de