Eine Frau toleriert das Schnarchen ihres Mannes
Apnoe, Praktische Tipps, Schlafstörung, Schnarchen

8 Wege mit Schnarchen umzugehen

Da Steinzeichnungen keine Geräusche übermitteln können, gibt es die unbeweisbare Theorie, dass schnarchende Sippenangehörige früher willkommen waren. Ab einem gewissen Geräuschpegel des Schnarchens konnten sie nachts in der Höhle ein bedrohliches großes Tier in den Ohren möglicher Fressfeinde erschaffen.

Die Geschichte des Homo Schnarchensus reicht bis in die Anfänge der Menschheit zurück, so berichten moderne Rhonchopathiker.

Was früher willkommen war, wird heute als ein Problem dargestellt und unter Medizinern Rhonchopathie genannt. Die eventuellen Probleme für die Betroffenen Schnarcher erhalten bald einen eigenen Artikel, aber heute soll es um die „Opfer“ eines Schnarchers gehen, was können sie machen, um den Leidensdruck möglichst klein zu halten?

Schnarchen: So senken Sie Ihren Leidensdruck

Die folgenden Tipps wurden meines Wissen noch nicht wissenschaftlich untersucht. Es sind Anregungen, wenn Ihnen die Ideen ausgegangen sind und Sie neue Ansätze suchen.

  1. Schenke dir Toleranz

    Schlafmangel ist eine der grausamsten Arten gestresst zu werden. Natürlich ist man gereizter als sonst, aber lohnt sich der Streit mit dem Partner? Welchen Gewinn kann man aus dem Frustablassen gewinnen, wenn der andere für das Schnarchen nichts kann? Richtig, keinen. Die Folge ist doch nur noch mehr Streit. Die Situation ist wie sie ist, daher muss man das Problem tolerieren lernen, damit man gemeinsam eine gute Lösung finden kann.

  2. Sei Erster!

    „Wenn der/die richtig loslegt, dann kann ich bei dem Lärm nicht mehr einschlafen!“ Dann schlaf halt als Erster ein! So lautet die etwas flapsig formulierte einfache Antwort. Eine klare Einschlafreihenfolge zu beachten ist nicht schwer und kann das Problem lösen bzw. deutlich abmildern.

  3. Immer die Ohren schützen

    Es ist auch eine gute Möglichkeit sich mit der Situation zu arrangieren, indem man ein Kissen, einen Arm, ein Stirnband oder Ähnliches über seine Ohren legt. Alles ist erlaubt, sofern es nicht beim Schlafen stört und wenigstens um ein paar Dezibel dämpft. Weltrekordverdächtige Schnarcher in Kettensägenlautstärke kann man damit nur wenig entgegensetzen, aber jedes Mü weniger lindert das Leiden.

  4. Einen entspannten Fluchtweg bereit halten

    Wer sich beschwert, dass er „heute mal wieder“ unbequem auf der Couch schlafen musste, der könnte sich überlegen, ob man das Schnarchen nicht auch als Chance einer Umgestaltung der Wohnung oder des Schlafzimmers sieht. Eine bequeme vorbereitete alternative Schlafstätte in einem anderen Zimmer oder neben dem Bett des Schnarchenden schafft Abstand und verhindert nächtlichen Frust.

  5. Die jugendfreie 69!

    Wenn man nicht getrennt schlafen möchte, dann kann man auch innerhalb des Bettes den Abstand zur Geräuschquelle erhöhen. Den maximalen Abstand erreicht man, indem die Köpfe jeweils am Fußende des Partners zur Ruhe gelegt werden. Alternativ kann man auch nur bis zum Bauch des Partners runterrutschen und diesen in der Nacht schlafend umarmen.

  6. Tiefer schlafen trainieren

    Es hat nicht jeder die segensreiche Gabe wie ein Stein schlafen zu können, aber ich bin mir absolut sicher, dass man es trainieren kann. Leider konnte ich noch keine wissenschaftliche Studien auf dem Gebiet finden, aber ich weiß, dass der Körper sich an neue Situationen gewöhnen kann und dass Entspannung mit der Schlaftiefe zusammenhängt. Ergo sollte ein regelmäßiges Ritual dabei helfen den Körper nach seinem Willen zu trainieren.

    Vor dem Schlafengehen in einen Spiegel sagen „ich kann fest schlafen“, wenn man in der Nacht aufwacht dieses Mantra mit entspannter Haltung wiederholen, konsequent liegen bleiben und alle abschweifenden Gedanken in das Bild eines Steines im Bambusgarten (oder ein anderes entspannendes Bild) überführen. Das hört sich zu Beginn doof an, aber Autosuggestion ist schon seit Jahrhunderten bekannt und besitzt Veränderungskraft.

    Wer etwas Handfesteres benötigt, der kann sich über Entspannungsübungen oder pflanzliche Schlafhilfen ebenfalls in Richtung eines festeren Schlafes bewegen.

  7. Lerne es zu lieben

    Du kannst es nicht ändern, dann lerne es zu lieben. Auch hier hilft Autosuggestion. Lache über das Schnarchen, finde es süß, lass es eine liebenswerte Macke des Partners sein, der umgekehrt Macken an dir liebenswert findet. Oder freue dich darüber, dass du nachts vor Säbelzahntigern sicher bist!

  8. Vermeide die Ursachen

    Die Ursachen für Schnarchen sind die Verengung der Atemwege (Druckaufbau) und das Flattern von Elementen der Atemwege (Geräuschverursacher). Mit steigendem Alter sollen angeblich Areale der Atemwege an Elastizität verlieren, d.h. gegen diese Ursache kann man recht wenig selbst machen. Bei meiner Recherche bin ich auf Gesangsübungen gegen das Schnarchen gestoßen. In einem BBC-Interview erzählt eine Entwicklerin eines Kursprogramms, dass man mit den Lauten „Ung“ und „Arr“ angeblich den Rachenbereich trainieren können solle. Da ich leider absolut keine wissenschaftlichen Studien dazu finden konnte, möchte ich es erwähnt haben, aber nicht weiter vertiefen.

    Allgemein bekannt sind die Ursachen für allergische Reaktionen von Hausstauballergikern. Hierbei verengen sich die Atemwege, das bedeutet man kann hier einen Ansatzpunkt finden. Auf Bettdecke.de habe ich bereits einige Artikel für Allergiker veröffentlicht. Die wichtigsten Ansätze sind Bettwäsche häufiger wechseln, Vorhänge häufiger waschen, Staubfänger entfernen und häufiger Staubsaugen.

    Eine weitere Möglichkeit die Atemwege zu verengen, um damit das Schnarchen zu intensivieren, wäre die Wahl des falschen Kissens. Positiv formuliert, senkt die Wahl des passenden Kissens die Schnarchstärke, da die Wirbelsäule und somit auch die Luftröhre weniger durch Dehnung verengt werden. Wir bieten daher Daunenkissen für Bauch-, Seiten- und Rückenschläfer an.

Fazit

Diese acht Wege werden nicht alle Probleme lösen können, aber ich hoffe, dass der eine oder andere dieser Wege bei Ihnen eine Linderung Ihres Problems ermöglicht. Jedes „Aha, stimmt, daran hatte ich noch nicht gedacht!“ ist ein Teilerfolg.

Ich wünsche erholsamen schnarcharmen Schlaf und bin gespannt auf Erfahrungsberichte!

Thorsten von Bettdecke.de

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