Eine Variante Homeoffice zu leben
Homeoffice, Praktische Tipps

Corona: Homeoffice und Kontaktsperre

Corona bestimmt seit etlichen Wochen unsere Gespräche, Nachrichten und unseren Alltag. Neben den traurigen Auswirkungen, gibt es auch Veränderungen, die nun fünf bis zehn Jahre früher als gedacht kamen, nämlich die Zwangsdigitalisierung der Arbeitswelt und durch den vermutlichen Einbruch etlicher Branchen, wird auch schon in Spanien über die Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens nachgedacht.

Besonders die Zwangsdigitalisierung der Arbeitswelt und die parallele Kontaktsperre fordern den meisten sehr viel ab, da sie damit sprichwörtlich „Neuland“ betreten. Wer sich vorher noch dem technologischen Fortschritt verweigern konnte, muss nun zwangsweise digitaler arbeiten und leben.

Herausforderung Homeoffice meistern

Was fordert uns überhaupt beim Homeoffice heraus? Es ist das Paradies der Nerds, die jahrelang auf diesen Moment hintrainiert haben, nämlich in völliger Isolation vor dem Rechner in Jogginghosen – wenn überhaupt – zu arbeiten, sich von Bringdiensten versorgen zu lassen und Menschen in sicherem Abstand nur auf dem Bildschirm sehen zu müssen. Wer freut sich nicht darüber nicht mehr morgens und abends im Stau zu stehen und neben der Arbeit auf dem zweiten Bildschirm parallel seine Lieblingsserie auf Netflix anzusehen?

Antwort: Die meisten Nichtnerds, also der Großteil der Bevölkerung, empfinden Homeoffice und Kontaktsperren als belastend. Warum ist das so und was können Sie selbst ausprobieren, um die Herausforderungen des Homeoffice zu meistern?

Was ist ein Mindset?

Ein Mindset ist die Summe der Glaubenssätze, die man sich selbst für bestimmte Situationen über eigene Erfahrungen, eigene Beobachtungen und gelernte Regeln zusammengesetzt hat. Also die geistige Box in der man die von außen erwarteten und selbst von sich gewünschten Handlungs- und Denkweisen im Gehirn ablegt.

Kollektives Angst-Mindset

Fast jeder hat aktuell Angst. Die Angst verteilt sich zwischen zwei extremen Polen, nämlich entweder hat jemand Angst vor der drohenden Auslöschung aller (oder sehr vieler) Menschen oder auf der anderen Extremposition hat jemand Angst vor der Machtergreifung durch die Aristokratie, welche die Corona-Pandemie nur inszeniert, um die Grundrechte und die Freiheit des Einzelnen nun final zu eliminieren. An dieser Stelle geht es nicht darum, sich für eine dieser Extrempositionen zu entscheiden, sondern alleine darum zu zeigen, dass aktuell viele Ängste von vielen Seiten geschürt werden.

Corona bietet viele Chancen für eine bessere Zukunft!

Würden Sie sich aktuell trauen öffentlich zu sagen: „Die Pandemie wird irgendwann auch wieder enden und ich freue mich auf die Zukunft, weil es spannend wird was sich in der postpandemischen Zeit in unserer Gesellschaft entwickelt – es gibt so viele Chancen für eine bessere Zukunft!“ Würden Sie sich das wirklich trauen? Glauben Sie dass Sie dafür einen Sturm der Entrüstung ernten würden?

Wer der Meinung ist, dass man positive Gedanken zur aktuellen Situation problemlos teilen kann, der kann sich glücklich schätzen höchstwahrscheinlich nicht dem kollektiven Angst-Mindset zu unterliegen. Man sollte diese positive Grundhaltung für sich selbst trainieren, weil man dann das Homeoffice nicht mehr zwingend als Last oder Strafe interpretiert, sondern als eine Chance schon heute die zukünftige Arbeitswelt kennenzulernen.

Eine positive Grundhaltung ist die Basis für einfaches Erlernen von Neuem. Warum sollte man sich den unumgänglichen Weg selbst unnötig schwer machen? Steigern Sie Ihre Lernbereitschaft, indem Sie Homeoffice als neue Erfahrung annehmen, die Sie voranbringt. Wer mehr über die Zusammenhänge von Emotionen mit Lernen und Gedächtnis erfahren möchte, der kann den 2017 erschienen Artikel hier lesen.

Übungen/Anregungen für ein positives Mindset

  • Übung „Was ist besser durch Homeoffice?“:
    Überlegen Sie sich was sich durch das Homeoffice für Sie verbessert hat und schreiben Sie es auf. Hat Sie bisher der morgendliche und abendliche Stau gestört? Ist das Kantinenessen nicht lecker gewesen und nun ist es billiger und lecker? Richten Sie den Blick auf die Verbesserungen durch Homeoffice.
  • Übung „Wie könnte Ihr Homeoffice noch besser werden?“:
    Überlegen Sie sich wie Sie Ihr Homeoffice noch weiter verbessern können und schreiben Sie es auf. Da Geschmäcker und Humor unterschiedlich sind, kann auf Ihrem Zettel alles mögliche stehen. Einige Beispiele: Ihre Arbeit besteht nur aus stupider und simpler Datenarbeit, dann ist der oben erwähnte zweite Bildschirm mit den Lieblingsserien eine angenehme Option oder gute Lautsprecher mit der eigenen Lieblingsmusik. Machen Sie einen kleinen Wettbewerb für sich mit den Kollegen und optimieren Sie „Ihren Auftritt“ mit einem besseren Mikrofon, guter Beleuchtung, einem professionellem Hintergrund und einem Arbeitsoutfit mit Krawatte bzw. passenden Accessoires ausschließlich für die Videokonferenzen. Ein gewellter Vorhang (auf einer Stange) reicht, um die meisten Bildhintergründe der Kollegen zu übertrumpfen. Lassen Sie sich von Bildern des „Oval Office“ inspirieren. Aber es geht bei dieser Übung nicht nur um Dekoration, sondern auch um die Anschaffung oder das Umstellen von hilfreichen Möbeln, Veränderung Ihres Tagesablaufes, Vereinbarungen mit der Familie. Denken Sie darüber nach was Sie verändern können, damit Ihr Homeoffice Sie noch glücklicher macht. Sie können es positiv selbst gestalten.
  • Übung „Selbstsuggestion“:
    Finden Sie einen oder zwei Sätze, die zu Ihnen passen und die sinngemäß aussagen: „Homeoffice ist eine Veränderung, die ich positiv sehe, weil es die Zukunft der Arbeitswelt ist. Ich will jeden Tag die Chancen der Verbesserung meines Arbeitstages durch Homeoffice versuchen zu erkennen und selbst mitzugestalten.“ Beachten Sie folgende Regeln: Das Gehirn filtert das Wort „nicht“ gerne raus, d.h. Sätze bitte immer positiv formulieren. Wiederholen Sie Ihre motivierenden Sätze mindestens zwei Mal am Tag bewusst.
  • Versuchen Sie sich weniger Coronanachrichten anzusehen und wechseln Sie bei Gesprächen auf angenehme Themen.
  • Sehen Sie sich alte schöne Erinnerungen an und reden Sie darüber.
  • Denken Sie immer daran, dass das Leben auch nach Corona weitergehen wird, weil es das schon immer tat. Pest, Weltkriege, Ozonloch, Plastikmüll, Klimawandel oder explodierende Atomkraftwerke sind alles schlimme Dinge, die in der Konsequenz unsere Art zu leben mehr oder minder stark veränderten, aber nicht ausgelöscht haben. Wir leben in einer Zeit, deren technologischen Möglichkeiten es uns ermöglichen viel schwerere Probleme zu lösen als noch im Mittelalter. Der Wandel hin zur Volldigitalisierung ist der aktuelle Weg, damit gehen Veränderungen einher und das ist vollkommen normal. Sich diesem Wandel in den Weg zu stellen, hat sicher weniger Erfolgsaussichten als mitzuschwimmen oder diesen Weg mitzugestalten. Es wird weitergehen. Keine Sorge!
  • Versuchen Sie diese Zuversicht auszustrahlen, weil jeder weitere, den Sie mit Zuversicht „anstecken“, hilft dabei, dass sich weniger verängstige Menschen um eine Packung Klopapier prügeln oder sich gegenseitig böswillig ins Gesicht spucken. An der Stelle explodieren vor allem übertriebene Existenzängste, die durch ein negatives Mindset sich unnötig aufstauen.
  • Lachen Sie bitte wieder. Ein Lächeln ist schonmal der erste wichtige Schritt 😀

Veraltetes Arbeits-Mindset

Neben der Herausforderung sich dem allgemeinen Gemütszustand zu entziehen, gilt es sich dem veralteten Arbeits-Mindset bewusst zu werden. Die durch Corona durchgepeitschte Zwangsdigitalisierung der Arbeit ist lediglich die Beschleunigung der logischen Entwicklung der letzten Jahre. Lesen Sie Artikel zum Maschinenlernen und die Erfolge in der Robotik, dann werden Sie erkennen, dass es viele Berufe in naher Zukunft sowieso nicht mehr geben wird. Wer benötigt noch einen Versicherungsvertreter, wenn kluge künstliche Intelligenzen genügend Verständnis für Sprache entwickelt haben, um die nötigen Fragen zu stellen und zu verarbeiten, damit die meisten Arbeitsprozesse an dieser Stelle schon erfolgreich gelöst werden können? Und das was die KI nicht lösen kann, das können deutlich weniger menschliche Experten bearbeiten. Dieser erste Kundenkontakt betrifft nun nicht nur Versicherungsvertreter, sondern viele andere Berufe ebenfalls, d.h. der massenhafte Wegfall von Arbeitsplätzen steht sowieso vor der Türe und der damit verbundene Wegfall von Präsenzbüros ebenfalls. Außerdem sind die Kommunikationsmittel genügend ausgereift, um Schulungen, Lehre und Meetings komplett online zu verlagern.

Wer an Vorstellungen wie „Arbeit muss in einem Büro stattfinden und von Menschen verrichtet werden“ oder „Wem der Chef nicht direkt im Nacken sitzt, der arbeitet nichts“ klebt, der wird diesen Zug verpassen.

Übungen/Anregungen für ein modernes Arbeits-Mindset

  • Übung „Was bedeutet für mich Arbeiten?“:
    Nehmen Sie ein Blatt Papier und schreiben Sie spontan alles auf was für Sie Arbeiten bedeutet. Geben Sie sich dafür fünf bis 10 Minuten.
  • Übung „Was ändert sich durch Homeoffice an Ihrer Arbeit?“:
    Vergleichen Sie die aufgeschriebenen Punkte was für Sie Arbeiten bedeutet mit den Änderungen durch das Homeoffice. Ändert sich für Sie wirklich so viel? Und kann man die Veränderungen so anpassen, dass sie erträglicher werden? Wenn Ihnen die Kaffeepause mit einem bestimmten Kollegen wichtig war, dann spräche doch nichts dagegen die Webcam auf Ihre Kaffeeecke oder den Balkon auszurichten, damit sie in einer privaten Videokonferenz mit den entsprechenden Kollegen Kaffee trinken können.
  • Freuen Sie sich, weil die Zeiten im Homeoffice bald normal sein werden. Momentan muss man noch mit den Vorurteilen kämpfen, dass man ja daheim sei und somit nicht auf der Arbeit. Und damit ist man für die Nachbarn eine Person, die nichts arbeitet und für Bekannte, Freunde und Familie ist man immer zugriffsbereit, um alle möglichen Tätigkeiten zu erledigen – sofort und jederzeit – und wenn man erklärt, dass man im Homeoffice sei, dann will man sich ja nur drücken. Diese Herausforderung löst sich nun von alleine.

Bewegungsmangel

Ein weiterer Stressfaktor von Homeoffice und Kontaktsperre ist der Bewegungsmangel. Natürlich gibt es aktivere Menschen als andere, aber es fallen etliche normale Gänge weg, die unter anderem auch von Kollegen eingeleitet worden wären.

Übungen/Anregungen für mehr Bewegung daheim

  • Übung „Eigenen Trainingsplan erstellen“:
    Welche Bewegung hätten Sie ohne Corona und Homeoffice in einer Woche gehabt? Wie viel fällt aktuell davon weg? Und wie viel wollen Sie ersetzen? Schreiben Sie sich einen Wochenplan mit Ihren Workouts auf. Halten Sie fest wie lange und was Sie jeweils trainieren wollen. Homeoffice heißt vor allem sich selbst zu coachen. Warum nicht auch als der eigene Fitnesscoach?
  • Hinweis „Kontaktsperre“:
    Informieren Sie sich auf der Webseite Ihres Bundeslandes welche Coronaverordnung aktuell gilt und ob Sie in Wohnungsnähe spazieren gehen dürfen. Kontaktsperre heißt nämlich nicht zwingend, dass Sie die Wohnung nicht verlassen dürfen. Nutzen Sie die Bewegungsfreiheit, die Ihnen zur Verfügung steht.
  • Auch am PC sitzend kann man Übungen machen. Sie können jeden Muskel anspannen, ihre Beine stetig bewegen, kleine Gewichte heben, wenn Sie gerade lesen – auch eine volle Wasserflasche ist für einen waagrecht ausgestreckten Arm über die Zeit hinweg eine Herausforderung.
  • Bauen Sie regelmäßig kleinere Minipausen ein. Beispielsweise können Sie jede Stunde aufstehen und ein fünfminütiges Workout machen: 15 Liegestütze, 15 Situps, 15 Sekunden auf die linke Seite legen und hochdrücken, 15 Sekunden auf die rechte Seite legen und hochdrücken, auf den Rücken legen und die Beine 15 Sekunden oben halten, danach 15 Sekunden den Po oben halten und abschließend 15 Mal pro Arm Gewichte heben (Ersatzweise Wasserflaschen), jeweils vor dem Körper und nach hinten weg. Sie können sich natürlich Ihre Workout-Übungen selbst zusammenstellen, aber bedenken Sie beim Zusammenstellen, dass Sie immer die gegenüberliegende Muskelgruppe mittrainieren.
  • Bauen Sie unnötige Treppengänge in Ihren Tagesablauf ein, d.h. wenn Sie sowieso eine Treppe laufen müssen, dann laufen Sie doch eine „Extrarunde“ hoch und wieder runter.

Monotonie

Menschen lieben Abwechslung. Aber Abwechslung ist nicht gleich Abwechslung. Jeden Tag auf engem Raum mit denselben Menschen zusammenzusein ist oberflächlich abwechselnd, aber es kann auch monoton sein, wenn Sie den Tagesablauf monoton gestalten. Rituale geben Sicherheit und beruhigen, aber hin und wieder benötigt man neue Eindrücke. Wenn Sie oder Ihre Wohnungsmitglieder gestresst wirken, dann versuchen Sie aus festen Abläufen auszubrechen und machen Sie etwas Ungewöhnliches, das alle aus dem normalen Trott herauszieht.

Übungen/Anregungen für mehr Abwechslung daheim

  • Wechseln Sie die Medien, d.h. anstatt Onlinespiele Brettspiele spielen, anstatt Fernseher lustige Videos aus dem Internet, anstatt Bücher was für die Ohren.
  • Wechseln Sie die Rollen, d.h. wenn es eine Rollenverteilung in der Gruppe gibt, dann muss sich jeder wie ein anderer benehmen.
  • Wechseln Sie die Themen, d.h. unterhalten Sie sich über andere Themen als sonst und notfalls lernen Sie gemeinsam etwas Neues über ein „Wohnungsquiz“ oder das beliebte Wikipedia-Zufallsartikel-Spiel (Ja, es gibt auf Wikipedia die Funktion „Zufälliger Artikel“).
  • Reden Sie über die gemeinsame Vergangenheit, sehen Sie sich Bilder an und erzeugen Sie eine Stimmung wie damals am Lagerfeuer.
  • Melden Sie sich bei ehrenamtlichen Vereinigungen, ob Sie bspw. mit einsamen Menschen telefonieren können, um diesen durch diese schwere Zeit zu helfen. Oder helfen Sie auf andere Art anderen. Tun Sie etwas Gutes.

Beengtheit

Wer wochenlang mit anderen auf engem Raum hat mehr Möglichkeiten einem anderen in einem ungünstigen Moment über den Weg zu laufen oder sich zu ärgern gefühlt zu wenig Zeit für sich alleine zu haben.

Übungen/Anregungen für weniger Beengtheit daheim

  • Man muss nicht alles gemeinsam machen.
  • Man kann auch die Wohnung für einen Spaziergang verlassen.
  • Man kann im schlimmsten Fall versuchen die Schlafzeiten zu verschieben, damit einer eher nachts aktiv ist und der andere eher morgens. Wenn der andere schläft, dann kann man sich eher unbeobachtet fühlen.
  • Planen und diskutieren Sie wann jeder „laut sein“ darf bzw. wann jeder seinen Freiraum bekommt, den er benötigt. Laute Musik oder lautes Singen kann manchmal richtig befreiend wirken.

Trennung von Home und Office

Damit ist vor allem die Trennung in Ihrem eigenen Kopf gemeint. Sich selbst zu disziplinieren, um zwischen Arbeit und Privat zu trennen, das ist beim Homeoffice die richtig große Herausforderung, weil man dazu neigt sich selbst auszubeuten. Eine komplett saubere Trennung ist schwer herzustellen, außer Sie haben die Möglichkeit einen separaten Raum rein für Berufliches einzurichten, d.h. Sie können am Ende der Arbeitszeit den Raum verlassen und benötigen wirklich nichts mehr aus diesem Raum für private Tätigkeiten.

Übungen/Anregungen für die leichtere Trennung von Home und Office

  • Nutzen Sie Symbole, wie bspw. ein spezielles Arbeitsoutfit oder ein Schild mit der Aufschrift „Halt! Homeofficezeit“, um den Beginn und das Ende der Arbeitszeit zu symbolisieren.
  • Der „Tolle-Ideen-Zettel“:
    Man kann nicht immer sein Hirn komplett von einem beruflichen Problem trennen. Damit Sie kein Heureka-Moment an den Arbeitsrechner treibt, nutzen Sie einen „Tolle-Ideen-Zettel“, auf dem Sie wichtige Einfälle notieren. Legen Sie diesen dann auf die Tastatur und vergessen Sie ihn bis zum nächsten Arbeitstag.

Disziplin

Als Arbeitnehmer ist man im Normalfall einen externer Taktgeber gewohnt. Dieser Wechsel von Fremd- hin zu Eigentaktung, fällt bspw. vielen Studenten im ersten Semester kräftig auf die Füße. Wenn man jahrelang eintrainiert hat, Dinge nur zu machen, wenn andere einen dazu drängen, dann ist dieser Wechsel richtig hart. Die wichtige Frage lautet, woran liegt eine gewisse Disziplinlosigkeit? Am Können? Am Wollen? Oder an der Umsetzungskompetenz?

Übungen/Anregungen für mehr Disziplin

  • Übung „Süßigkeiten-Challenge“:
    Legen Sie Ihre Lieblingssüßigkeit auf einen Teller direkt neben Ihre Tastatur und verfahren Sie nach folgender Regel: Wenn Sie den Arbeitstag über nicht davon essen, bekommen Sie nach der Arbeitszeit 2 davon, ansonsten bekommen Sie am Folgetag keine Süßigkeit. Erhöhen Sie die Strafzeit, je nachdem wie häufig Sie die Süßigkeit schon während der Arbeitszeit essen. Psychologen haben einen ähnlich garstigen Versuch an Kindern durchgeführt. Mal schauen, ob Sie mehr Disziplin als Kinder haben…
  • Übung „Was hält mich ab?“:
    Disziplin kann von äußerem Druck abhängen, kann aber auch eine innere Einstellung sein. Setzen Sie sich hin und machen Sie sich Gedanken, was an Ihrer Disziplin nagt und was sie davon ändern wollen. Ja, wollen. Es kann sein, dass irgendein Glaubenssatz Sie dazu bringt sich gegen eine gewisse Disziplin zu wehren. Bspw. kann „Ich verdiene zu wenig, als dass ich immer pünktlich sein muss“ so ein kleiner Hemmschuh sein.
  • Wenn Können und Wollen gegeben sind, dann helfen kleinere Dinge wie Todolisten oder bei frei einteilbarer Vertrauensarbeitszeit eine Excel-Liste mit den gearbeiteten Minuten pro Tag. Stellen Sie sich den Wecker, setzen Sie sich Tagesziele, belohnen Sie sich, wenn Sie gut vorangekommen sind, motivieren Sie sich mit schöner Musik neben der Arbeit und loben Sie sich selbst, wenn Sie kleine Disziplinziele erreicht haben. Und vor allem machen Sie es für sich und nicht für andere. Dass Sie keinen Ärger bekommen, weil der Boss keine fehlenden Ergebnisse sieht, das ist ein schöner Nebeneffekt. Wichtig ist nur, dass Sie mit sich und Ihrer Leistung selbst zufrieden sind.

Fazit

Homeoffice ist für Viele eine komplett neue Erfahrung. Das lassen zumindest die vielen Artikel mit Tipps zum Homeoffice vermuten. Ich hoffe, dem einen oder anderen mit meinen Anregungen und Gedanken geholfen zu haben. Da ich seit Jahren 100% Homeoffice arbeite, kann ich manche Probleme aus meiner Erinnerung nachvollziehen, aber mich interessiert natürlich wie Du mit Homeoffice klar kommst und welche Probleme Dich plagen, die ich noch nicht bedacht habe?

Thorsten von Bettdecke.de

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